Ein Sprecher des dänischen Bahnunternehmens DSB sagte später, die rund 240 Flüchtlinge, die in den Zügen blieben, dürften in die Hauptstadt Kopenhagen weiter fahren. «Wir warten nur noch auf grünes Licht der Polizei», sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Die Züge könnten voraussichtlich «in einigen Stunden» los fahren.
Die Polizei bestätigte die Angaben nicht.
Viele der Flüchtlinge hatten sich geweigert, die Züge zu verlassen. /


«Aus humanitären Gründen» werde den Flüchtlingen angeboten, statt in den Zügen in Gebäuden zu übernachten, hiess es in einer Mitteilung.
Der dänische Polizeichef Svend Larsen erklärte, die Versorgung aller neu eintreffenden Flüchtlinge sei «sehr schwierig» und die Polizei gehe mit «Dialog und Geduld» vor.
Wegen des Flüchtlingsandrangs hatte Dänemark den Zugverkehr von und nach Deutschland am Mittwoch gestoppt. Zuvor hatten sich etwa 200 aus Deutschland kommende Flüchtlinge geweigert, im Fährhafen von Rödby in Dänemark - dem wichtigsten Fährhafen zwischen Deutschland und Skandinavien - ihre Züge zu verlassen.
Ziel Schweden
Die dänische Polizei hatte ihnen erklärt, dass sie nach Deutschland zurückgeschickt würden, wenn sie in Dänemark kein Asyl beantragten. Einige Menschen versuchten daraufhin zu flüchten, die meisten wurden von der Polizei eingeholt und in ein Flüchtlingszentrum gebracht.
Die dänische Polizei erklärte, die Aussetzung des Zugverkehrs sei aus «Sicherheitsgründen» erfolgt und mit den deutschen Behörden abgestimmt. Die Bundesregierung nahm dazu vorerst keine Stellung, die Deutsche Bahn versicherte, dass sie nicht in die Entscheidung eingebunden worden sei.
Die meisten aus Deutschland einreisenden Flüchtlinge wollen nicht in Dänemark bleiben, sondern nach Schweden weiterreisen, wo alle syrischen Flüchtlinge eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Dänemark verweigert ihnen aber die Durchreise.