Es könne zwar nie ausgeschlossen werden, dass sich der Einsatz noch mehr in die Länge ziehe, sagte der Vorsitzende des aussenpolitischen Ausschusses der Duma am Freitag im französischen Sender Europe 1. Aber in Moskau werde derzeit von Einsätzen über eine Dauer von drei bis vier Monate gesprochen.
Puschkow kündigte zudem an, dass sich die Luftangriffe noch intensivieren würden. «Ich denke, die Intensität ist wichtig», sagte der Ausschussvorsitzende. Die US-Koalition tue seit einem Jahr so, als ob sie den Islamischen Staat bombardiere, aber es gebe keine Ergebnisse. «Wenn man es effizienter macht, wird es denke ich Ergebnisse geben», sagte er auch an die Adresse Washingtons.
Russland fliegt seit Mittwoch Luftangriffe gegen Ziele in Syrien und beschränkt sich dabei nach eigenen Angaben nicht nur auf Ziele der Terrormiliz vom Islamischen Staat (IS), sondern nimmt auch andere Rebellen ins Visier.
Der Westen verdächtigt Moskau seit Beginn der Angriffe, nicht wie behauptet die IS-Terrormiliz zu attackieren, sondern die gemässigten Rebellen, die Machthaber Baschar al-Assad bekämpfen. «Das Hauptziel sind die IS-Gruppen, die am nächsten an Damaskus sind», sagte Puschkow dazu auf Europe 1.
Unter anderem mit der Unterstützung der russischen Luftwaffe bereitet die syrische Armee offenbar eine grossangelegte Offensive im Norden des Landes vor.
Kritik der Türkei
Die Türkei und ihre Verbündeten forderte Russland am Freitag auf, den Militäreinsatz in Syrien auf den Kampf gegen die IS-Terrormiliz zu beschränken.
Die Luftangriffe von Russland auf Syrien werden noch drei bis vier Monate andauern. /


Luftangriffe auf die syrische Opposition sowie Zivilisten müssten dagegen umgehend eingestellt werden, betonte das türkische Aussenministerium am Freitag.
Das NATO-Land zeigte sich in einer gemeinsamen Erklärung mit Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, den USA und verbündeten Golf-Staaten tief besorgt über die russischen Luftangriffe. Sie bedeuteten eine «weitere Eskalation» des Konflikts.
Der türkische Regierungschef Ahmet Davutoglu warf Russland vor, Stellungen der vom Westen unterstützten Freien Syrischen Armee (FSA) angegriffen zu haben. Damit stärke Russland der syrischen Regierung den Rücken und spiele der IS-Terrrormiliz in die Hände.
Laut Davutoglu ist die Gefahr, dass sich türkische und russische Kampfflugzeuge über Syrien in die Quere kommen könnten, aber sehr gering. «Unsere Kommunikationskanäle sind offen», sagte er.
Angriffe im Norden und Westen Syriens
Bei den russischen Luftangriffen in der nordwestsyrischen Provinz Idlib wurden am Donnerstag nach Angaben von Aktivisten mindestens sieben Zivilisten getötet, darunter ein Kind und zwei Frauen. Dies meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Freitag.
Beobachter melden die nächtliche Bombardierung der von der IS-Terrormiliz gehaltenen westsyrischen Stadt Karjatain. Bei den Kampfflugzeugen habe es sich vermutlich um russische Jets gehandelt, teilte Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad verloren im August die Kontrolle über den Ort.