Donepezil wird normalerweise bei einer leichten Erkrankung verabreicht. Die weitere Einnahme beim Fortschreiten von Alzheimer scheint jedoch den Zeitraum verlängern zu können, den ein Mensch in den eigenen vier Wänden bleiben kann. Bisher dachte man, dass das Mittel in einem späteren Stadium keine Vorteile mehr bringt.
Krankheit nach hinten schieben
Das Team um Robert Howard hat in einer Studie mit 295 leicht bis schwer erkrankten Teilnehmern nachgewiesen, dass Patienten, die das Medikament weiter einnahmen, nur halb so wahrscheinlich innerhalb des nächsten Jahres in einem Pflegeheim untergebracht werden mussten. Laut Howard könne das bedeuten, dass jedes Jahr Tausende Menschen nicht in einer Institution untergebracht werden müssen.
Patienten, die das Medikament weiter einnahmen, verfügten über eine 20-prozentige Wahrscheinlichkeit, im ersten Jahr der Studie in ein Pflegeheim übersiedeln zu müssen. Bei Patienten, die das Medikament nicht mehr einnahmen, lag diese Wahrscheinlichkeit bei 37 Prozent. Die Wirkung von Donepezil war jedoch nicht von Dauer. Das zeigte sich während der dreijährigen Laufzeit der Studie.
Nach dem ersten Jahr war die Wahrscheinlichkeit, in ein Pflegheim zu kommen, auch bei Einnahme des Medikaments gleich hoch. Damit liegt nahe, dass sich keine langfristige Wirkung erzielen lässt.
Alzheimer bleibt weiter unheilbar. /


Gerade sie ist jedoch bei der Behandlung von Alzheimer von grosser Bedeutung. Laut Howard kann bei einer Einnahme in einem Zeitraum von zwölf Monaten einem von sechs Patienten der Umzug ins Pflegeheim erspart werden.
Medikament lindert Symptome
Mit dieser zeitlichen Flexibilität werden nicht nur die Betroffenen selbst entlastet. Auch entstehen durch das Leben mit Alzheimer zu Hause laut einem «NewScientist»-Bericht auch deutlich weniger Kosten. Generische Versionen des Medikaments kosten weniger als 30 Euro pro Person und Jahr. Die Unterbringung in einem Pflegeheim beläuft sich hingegen zwischen rund 40.000 und 47.000 Euro pro Jahr.
Donepezil verlangsamt die Schädigung des Gehirns durch die Krankheit nicht, sondern führt nur zu einer Linderung der Symptome. Die Werte von Acetylcholin werden verbessert. Es handelt sich dabei um jene Chemikalie, die bei der Informationsweiterleitung eine entscheidende Rolle spielt. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto weniger Acetylcholin produziert der Körper. Das Medikament verhindert, das die geringere zur Verfügung stehende Menge abgebaut wird. Der Körper kommt so mit weniger Acetylcholin aus.