Zwei Terrorgruppen bekannten sich zu dem Anschlag. Der Nachrichtensender Al-Dschasira aus Katar meldete am Freitag, er habe eine entsprechende Erklärung erhalten. Auch die mauretanische Nachrichtenseite Al-Akhbar berichtete, verantwortlich seien die Terrorgruppen Al-Murabitun und Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI).
Anführer zuerst von Al-Kaida im Islamischen Maghreb, später von Al-Murabitun war der Topterrorist Mokhtar Belmokhtar. Nach Angaben der libyschen Regierung wurde er im Sommer bei einem US-Luftangriff getötet.
Frankreich verdächtigt Belmokhtar
Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian hatte bereits zuvor im Fernsehsender TF1 gesagt, hinter der Geiselnahme stecke "wahrscheinlich" Belmokhtar.
Zwei Terrorgruppen bekannten sich zu der Aktion. /


Belmokhtar wird für eine Reihe von Anschlägen und Geiselnahmen in mehreren afrikanischen Ländern verantwortlich gemacht.
In der Gruppe Al-Murabitun - einer Abspaltung von Al-Kaida im Islamischen Maghreb - haben sich Araber und Angehörige der Tuareg zusammengeschlossen.
Nach Angaben des Hotelbetreibers Rezidor hielten sich zum Zeitpunkt des Angriffs 140 Gäste und 30 Angestellte auf dem Gelände des Radisson Blu in Bamako auf. Das Aussendepartement (EDA) in Bern hatte am späten Freitagnachmittag keine Kenntnis von Schweizer Opfern, es treffe aber weitere Abklärungen, teilte es der Nachrichtenagentur sda mit.
Zugang im Diplomaten-Auto
Nach Angaben eines Mitglieds des Hotel-Sicherheitsteams nutzten die Angreifer ein Fahrzeug mit diplomatischen Kennzeichen, um Zugang zum normalerweise sehr gut gesicherten Radisson Blu zu erhalten. Medienberichten zufolge skandierten die Angreifer "Allahu Akbar" (Gott ist grösser).
Der französische Präsident François Hollande sprach von mehreren "Touristen oder Unternehmensvertretern zahlreicher Nationalitäten", die sich im Hotel aufhielten.
Unter den Gästen war auch eine zwölfköpfige Air-France-Crew. Auch sechs Mitarbeiter der Fluggesellschaft Turkish Airlines hatten sich im Radisson-Blu Hotel aufgehalten, wie ein Vertreter der türkischen Regierung sagte.
Das indische Aussenministerium erklärte zudem, unter den Geiseln seien auch mindestens 20 Landsleute gewesen. Die Rede war ausserdem von chinesischen und belgischen Geschäftsleuten.