cam / Quelle: news.ch / Mittwoch, 25. November 2015 / 15:38 h
Viele gemeinnützige Organisationen sammeln unter anderem in Katastrophenfällen mit Spenden Geld. Solche Spontan-Spender erhalten mit Paymit einen neuen Kanal. Die Funktionsweise zum Spenden ist ähnlich wie eine P2P-Zahlung: Der Spender wählt einen Empfänger und einen Betrag. Im Idealfall wird das Geld dann der Organisation sofort gutgeschrieben. Im Anschluss bekommt der Gönner eine SMS, mit der er eine Spendenbescheinigung per E-Mail anfordern kann.
Die Pilotphase
Diese neue Funktion wurde von der UBS zunächst in ihre Paymit-App integriert und prozessfähig gemacht. Bei einer Zahlung an eine Organisation kann die App nun einen Workflow auslösen. Der Ablauf ist dabei beliebig erweiterbar.
Auch Kunden der Six-App und der ZKB-Lösung können in Zukunft dieser Funktion nutzen. Momentan in der Pilotphase sendet die App an fünf Organisationen: Das Schweizerische Rote Kreuz, Save the Children, Unicef Schweiz, die UBS Optimus Foundation sowie WWF.
Heute schon sammelt der Dienstleister RaiseNow Spenden auf verschiedenen elektronischen Kanälen ein.
Mit Paymit soll eine Alternative zu langsamen und teuren SMS-Spenden geschaffen werden. /


Dabei ist RaiseNow bei den meisten bekannten Hilfsorganisationen aktiv als technischer Partner. Rund 150 Organisationen sind an die Systeme des Zürcher Unternehmens angeschlossen.
Hohe Transaktionskosten sind ein Problem
RaiseNow betreibt auf der Basis von Rackspace-Maschinen eine Cloud-Infrastruktur die skaliert. So sind die Computer auf einen grossen Ansturm auch vorbereitet. Das ist bei Unglücken und Katastrophen auch notwendig: Das Schweizerische Rote Kreuz sammelte 2014 bei den Unwettern in Südosteuropa alleine 1,3 Millionen Franken. Dieses Spendenaufkommen entspricht dem 40-fachem der «normalen» Einnahmen. Dabei kamen über den Mobil-Kanal rund 30 Prozent der Spenden - per SMS spenden sonst nur etwa 5 Prozent.
Die hohen Transaktionskosten der SMS-Spenden sind eine Problematik. Für die Verarbeitung alleine werden durchschnittlich 6,5 Prozend des Gesamtbetrages verrechnet. Die Laufzeiten sind zudem sehr lang: "Eine Hilfsorganisation wartet bis zu 60 Tage auf die gespendete Summe", sagt Marcin Nikolajuk, Leiter Web Office beim Schweizerischen Roten Kreuz. So eine lange Zeitspanne würde die Zuordnung von Gönner und Betrag erschweren. Falls bei Paymit neu sofort der volle Betrag eintreffen wird, würde sich das Rote Kreuz einen veränderte Kundenstrategie überlegen, so Nikolajuk weiter. Sein Team von sieben Digital-Spezialisten werde ausgebaut, um die Spendenakquise über alle Kanäle hinweg zu testen.