Um 9.40 Uhr lag der SMI bereits 2,4 Prozent im Minus bei 8408.21 Punkten. Damit zeichnet sich am vierten Handelstag im neuen Jahr bereits die dritte Sitzung mit grösseren Kursverlusten ab. Bereits vor dem heutigen Handelsstart verzeichnete der SMI ein Jahres-Minus von 2,3 Prozent oder über 200 Punkten.
Die grössten Verlierer unter den wichtigsten Aktien waren zunächst die Ölfirma Transocean mit einem Kursminus von -4,3 Prozent, Julius Bär (- 3,7 Prozent), der Lifthersteller Schindler (- 3,4 Prozent) und die Grossbank UBS (-3,4 Prozent).
«Es sieht gar nicht gut aus», sagte ein Händler. Es bleibe abzuwarten, ob die Schweizer Börse von der starken Gewichtung der als vergleichsweise krisensicher geltenden Pharma- und Lebensmittelwerte profitieren könne. Am Donnerstagmorgen gehörten die Aktien der Pharmafirmen Roche und Novartis mit einem Minus von 1,1 Prozent beziehungsweise 1,6 Prozent zu denjenigen Werten mit den tiefsten Verlusten.
Auswirkungen auf Märkte weltweit
Die Panik in China wirke sich auch auf die hiesigen Märkte aus, heisst es in Handelskreisen. Nach dem zweiten Kursrutsch in dieser Woche war dort der Börsenhandel bereits nach knapp 30 Minuten für den Rest des Tages ausgesetzt worden. Die Aktienmärkte in Shanghai und Shenzhen waren um mehr als 7 Prozent gefallen.
Zum Wochenanfang - im Anschluss an den ersten Einbruch - hatte die chinesische Regierung zwar Milliarden in den Markt gepumpt und es waren auch neue Massnahmen angekündigt worden, um die Kurse zu stützen.
Um 9.40 Uhr lag der SMI bereits 2,4 Prozent im Minus bei 8408.21 Punkten. (Archivbild) /


Doch es fehle das langfristige Vertrauen der Anleger, heisst es im Markt.
Auch andere Börsen wurden vom chinesischen Börsenbeben in den tiefroten Bereich gezogen. Der deutsche Leitindex Dax rauschte kurz nach Handelsstart um 2,18 Prozent in die Tiefe und fiel damit unter die Marke von 10'000 auf 9991,69 Punkte.
In Japan schloss der Leitindex Nikkei mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 17'767 Punkten. Der MSCI-Index für asiatische Aktien ausserhalb Japans fiel um 2,3 Prozent.
Angst vor Handelskrieg
Die neuerliche Abwertung des chinesischen Yuan schürte die Sorgen um die Verfassung der chinesischen Wirtschaft und die Angst vor einem Handelskrieg. Analysten zufolge will China mit der Währungsabwertung heimischen Exporteuren auf die Sprünge helfen. «Das wird an den Märkten befürchtet», sagte ein Devisen-Experte von der Bank of Singapur. Allerdings würden damit auch andere Währungen geschwächt, so dass am Ende nur eine grössere Volatilität die Folge sei.
Die Kursturbulenzen versetzten auch den Rohstoffmärkten einen weiteren Schlag. Der Preis für die richtungsweisende Rohölsorte Brent brach um bis zu 4,3 Prozent ein und lag mit 32,76 Dollar je Barrel so niedrig wie zuletzt vor knapp zwölf Jahren. Das wichtige Industriemetall Kupfer notierte 1,4 Prozent niedriger bei 4555 Dollar je Tonne.
Im Gegenzug verteuerte sich am Donnerstag Gold, das als sichererer Anlagehafen gilt, um bis zu 0,4 Prozent und kostete mit rund 1102 Dollar so viel wie seit neun Wochen nicht mehr.