Rechts fletscht die Sehnsucht die Zähne, links krächzt die Begierde am Abgrund. Im Halbschatten lauern Knetfiguren und Marionetten. Sie sind verwegen und verzweifelt, egoistisch und verletzlich. «One need not be a chamber to be haunted» - man braucht keine Geisterkammer zu sein, um dem Spuk zu begegnen.
Nathalie Djurberg & Hans Berg - Delights of an Undirected Mind, 2016, Stop-Motion-Animation. /
Der Emily Dickinson entliehene Leitsatz inspirierte nicht nur den Titel einer Arbeit, er bringt das ganze Djurberg'sche Universum auf den Punkt. Die schwedische Künstlerin Nathalie Djurberg führt das Publikum in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hans Berg durch ein imaginäres Labyrinth zwischen Himmel und Hölle.
Das Duo erweckt in aufwändigen Stop-Motion-Filmen ein überbordendes Universum an Menschen, Tieren und Fantasiegestalten - alle getrieben von Wahnsinn, Halluzinationen und Begierden. Unbeleuchtete Gänge und halbe Stockwerke treten ohne Vorwarnung in grelles Scheinwerferlicht. Die surrealen Szenarien und alptraumartigen Visionen gehen unter die Haut und werfen das Publikum auf sich selbst zurück.
Die Ausstellung «Delights of an Undirected Mind» ist im Kunstmuseum Luzern noch bis zum 19. Juni zu sehen und findet im Rahmen des Fumetto Comic Festivals statt.
Nathalie Djurberg & Hans Berg - Delights of an Undirected Mind
Kunstmuseum Luzern
Europaplatz 1
6002 Luzern
Tel. +41 41 226 78 00
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr
Mittwoch 11-19 Uhr
Montag geschlossen