Unlängst hatte das Parlament ein Gesetz zur Verstaatlichung einer Reihe von Öl-Dienstleistungsunternehmen verabschiedet.
Vor etwa einer Woche besetzten Soldaten im Haupt-Ölfördergebiet Maracaibo erste Anlagen und Einrichtungen von rund 20 Unternehmen.
Mit dem Gesetz wird es für das Mitglied des Öl-Kartells OPEC einfacher, zu einem späteren Zeitpunkt auch auf Anlagen grosser Unternehmen wie der US-Konzerne Halliburton und Schlumberger zuzugreifen.
Preise nicht eingehalten
Der Finanzsektor müsse dagegen vorerst nicht mit weiteren Eingriffen des Staates rechnen, sagte Chavez. Dafür hat die venezolanische Regierung eine Nahrungsmittelfabrik des US-Konzerns Cargill «vorübergehend» beschlagnahmt.
Ein neues Gesetz vereinfacht den Zugriff auf Anlagen grosser Unternehmen. (Symbolbild) /


Vize-Ernährungsminister Rafael Coronado begründete den Schritt am Freitag (Ortszeit) damit, dass in der Nudel-Fabrik im Norden des Landes die staatlich festgelegten Produktionsquoten zu garantierten Preisen nicht eingehalten worden seien. Die Beschlagnahmung gilt laut Coronado zunächst für 90 Tage.
In Venezuela sind die Preise und Produktionsquoten für zwölf Nahrungsmittel, darunter Nudeln, Reis, Tomatensauce und Käse gesetzlich geregelt. Danach müssen 70 Prozent der Produktion zu regulierten Preisen abgegeben werden. Cargill soll gegen diese Vorgaben verstossen haben.