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Verschwörungstheorien und der Glaube an die StatistikSion und der Cupfinal bilden so etwas wie das Liebespaar im Schweizer Klubfussball. Zehn Mal standen die Walliser im Endspiel, jedes Mal wurden sie als Sieger gefeiert. Heuer stehen die Vorzeichen nicht so gut wie auch schon.Stefan Baumgartner / Quelle: Si / Mittwoch, 20. Mai 2009 / 16:06 h
Dass Christian Constantin alles für den Erfolg tut und dafür vor keinerlei unpopulären Massnahmen zurückschreckt, ist hinlänglich bekannt. Auch vor dem Cupfinal 2009 lässt der Napoleon aus Martigny keine Möglichkeit aus, für Wirbel zu sorgen.
Mal beschwert er sich über den Kunstrasen im Stade de Suisse, mal über die Wahl des Schiedsrichters, mal überstimmt er Trainer Didier Tholot in der Öffentlichkeit in taktischer Hinsicht (Goalie El Hadary spielt an Stelle von Beney).
«CC» ein Mourinho? Hat «CC» tatsächlich etwas mit dem ebenso genialen wie streitbaren Startrainer José Mourinho gemeinsam? Will auch er den Fokus auf sich lenken, damit sich das Team in Ruhe vorbereiten kann? Im Camp oberhalb des Thunersees in Oberhofen, wo sein Team im Mai 2006 vor dem letzten Cupsieg und zuvor Frankreich vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Schweiz genächtigt hatten, machte Constantin jedenfalls den Anschein, als hätten sich wieder einmal alle gegen seinen FC Sion verschworen. Der Patriarch listete säuberlich auf, dass sein Klub noch keines der acht Spiele gewonnen hat, die Finalschiedsrichter Claudio Circhetta gepfiffen hat. Unmögliche Einschüchterung «Zwei Unentschieden, sechs Niederlagen, 6:19 Tore, 19 gelbe, vier gelb-rote, eine rote Karte und drei Penaltys» lautet Constantins Statistik. «Ich erwarte, dass er die Partie absolut neutral leitet», sagt er. Via Anwalt liess Constantin als Beweis der «Ernsthaftigkeit» einen Brief an den Schweizerischen Fussballverband aufsetzen, in dem er Circhetta aufforderte, schriftlich zu beglaubigen, ein unparteiischer Referee zu sein. Im SFV schüttelte man nach dem x-ten Störungsversuch aus dem Unterwallis zu Recht den Kopf. Den Sittener Spielern fiel es in dieser Saison mit den Trainerwechseln (Stielike, Constantin, Barberis/Zermatten, Tholot) zuweilen schwer, den Überblick und die Ruhe zu bewahren. Dazu sind sie zwei Runden vor Meisterschaftsschluss noch in den Kampf gegen die Verbannung in die Barrage verwickelt.
«Alles geben»
Und nun sollen sie in dieser schwierigen Ausgangslage den elften Cupsieg im elften Final schaffen? «Wir haben keine Angst. Sions Präsident Christian Constantin: Verschwörung des Unparteiischen? /
Sions Olivier Monterrubio: Das könnte eine katastrophale Saison retten. /
Allein die bisherige Cupbilanz sagt doch alles», findet Arnaud Bühler. «Wir werden alles geben, um als Helden ins Wallis zurückzukehren.» Etwas weniger pathetisch formulierte Olivier Monterrubio die Zielsetzung. «Wir können innerhalb von einer Woche eine katastrophale Saison retten. Ein Sieg in Bern würde die Physiognomie ändern.» Der französische Supertechniker ist darum vom positiven Ende überzeugt, weil er in der gut einmonatigen Zeit unter Trainer Didier Tholot eine wichtige Veränderung festgestellt hat. «Tholot gab uns Selbstvertrauen» «Er hat uns Selbstvertrauen eingeflösst.» Für Bühler kann die Arbeit des Franzosen allein darum nicht schlecht sein, «weil wir in Basel und in Zürich gepunktet und damit gezeigt haben, dass wir mit den Grossen mithalten können». Bühler: «Tholot wollte Teamarbeit sehen. Das ist uns mit Ausnahme des 1:4 gegen GC immer gelungen.» Beim 1:0 in der Hauptprobe gegen Xamax liess Tholot Monterrubio hinter der einzigen Sturmspitze spielen. Der Plan ging auf und dürfte auch für den Cupfinal nicht geändert werden. In der voraussichtlichen Startaufstellung stehen mit Goran Obradovic (Torschütze in der regulären Spielzeit) und Didier Crettenand (Torschütze im Penaltyschiessen) zwei Spieler, die schon 2006 beim letzten Cupsieg im Penaltyschiessen gegen YB dabei waren. Die mögliche Aufstellung von Sion: El Hadary; Vanczak, Nwaneri, Alioui, Paito; Reset, Serey Die, Obradovic, Crettenand; Monterrubio; Afonso.
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