Erste Stücke der Stiereggmoräne seien am Abend in den See gefallen, sagte Jrène Küng, Sprecherin der zuständigen kantonalen Behörden, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Diese hätten den See aber noch nicht zum Überlaufen gebracht. Die Gefahr ist allerdings nicht gebannt.
Kritisch wird es, wenn der Anriss der Moräne als Ganzes in den See abgleitet.
Erste Felsstücke einer rutschenden Moräne fielen in den vollen See. /


Mit dem Überlaufen des Gletschersees besteht die Gefahr von Hochwasser in der Lütschine, dem Bach der von Grindelwald ins Tal fliesst.
Die Bevölkerung wurde deshalb aufgefordert der Lütschine fern zu bleiben und sich über Radio zu informieren zu lassen.
Aufblasbare Schläuche verlegt
Im Raum Wilderswil und Bönigen sowie auf den Flugplatzgelände bei Interlaken wurden aufblasbare Schläuche verlegt, die Hochwasser abhalten können. Die Autobahn A8 zwischen Interklaken Ost und Brienz wurde vorsorglich gesperrt und auf dem Brienzersee eine Schwemmholzsperre aufgestellt.
Der Pegel des Sees hat am Morgen einen neuen Höchststand erreicht. Da somit der Druck auf den Seeboden zunimmt, erhöht sich - auch ohne Moräneabbruch - die Wahrscheinlichkeit eines Ausflusses.
Noch immer seien aber beide Szenarien - ein plötzliches oder ein allmähliches Abfliessen der Wassermassen - denkbar, sagte Nils Hählen vom kantonalen Oberingenieurkreis auf Anfrage. Sollte der See auf einen Schlag auslaufen, drohen entlang der Lütschine Überschwemmungen bis in die Region Interlaken.