Heute Mittwoch zerschlug sich die letzte Hoffnung: Der von General Motors vorgeschlagenen Verzicht auf Schulden von mehr als 27 Mrd. Dollar im Gegenzug für einen 10-prozentigen Anteil am Konzern fand bei den Gläubigern keine Mehrheit.
Die Gläubiger fühlten sich benachteiligt. Sie werfen Regierung und Konzern vor, den Arbeitnehmern weniger abzufordern als den Geldgebern. Auch Experten kritisierten die Bedingungen des geplanten Tausches.
Die Umstrukturierung der Schuldenlast zählte zu jenen Bedingungen, von deren Erfüllung das Finanzministerium weitere Unterstützung für GM ausserhalb eines Insolvenzverfahren abhängig gemacht hatte.
Seit Beginn dieses Jahres hat GM bereits Staatshilfen in Höhe von 19,4 Mrd. Dollar erhalten.
Die Frist für einen teilweisen Schuldenverzicht ist abgelaufen. /


In den vergangenen vier Jahren fuhr der Konzern Verluste von 82 Mrd. Dollar ein.
Sanierungskonzept bis 1. Juni
Die Regierung hatte GM eine Frist bis zum 1. Juni gesetzt, um ein tragfähiges Sanierungskonzept vorzulegen und damit weitere Staatshilfen zu erhalten. Es wird erwartet, dass GM noch vor Ablauf der Frist in ein geordnetes Insolvenzverfahren übergehen wird.
Die Insolvenz von GM, des einst grössten Auto-Herstellers der Welt, wäre die viertgrösste Pleite in der US-Wirtschaftsgeschichte nach der Banken Lehman Brothers und Washington Mutual im September 2008 sowie dem Zusammenbruch des Telekomkonzerns WorldCom im Juli 2002.
Sein Europa-Geschäft hat der US-Autokonzern General Motors mit der Hauptmarke Opel rechtlich abgespalten. Die Unternehmenswerte sei auf die deutsche Tochter Adam Opel GmbH schuldenfrei überschrieben worden, teilt das Unternehmen mit. Mit dem juristischen Schritt ist Opel frei für einen neuen Investor und wird aus der GM-Insolenz in den USA herausgehalten.