Mit ihrer Unterschrift zeigen sie sich besorgt, dass die Geschehnisse von 1989 bis heute nicht aufgeklärt worden seien. In der Morgensession hatten rund 80 Parlamentsmitglieder aus Solidarität mit den Familien der Opfer weisse Rosen auf der Brust getragen.
Die beiden Karten fordern Chinas Botschafter in Bern unter anderem auf, sich für Gerechtigkeit für die Opfer und Hinterbliebenen einzusetzen. Über die Vorfälle müsse in China öffentlich debattiert werden können.
Politiker aus allen Fraktionen und beiden Kammern setzten ihre Unterschrift auf die Karte, etwa SP-Präsident Christian Levrat (NR/FR), FDP-Ständerat Dick Marty (TI) und Jo Lang, Nationalrat der Grünen (ZG).
Kritik an internationalem Schweigen
Organisiert wurde die Aktion von der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI).
Nationalrätin Maya Graf unterzeichnet auf dem Bundesplatz eine Riesenpostkarte mit Rosen an den chinesischen Botschafter in der Schweiz. /


Die Weltöffentlichkeit schweige über das, was vor 20 Jahren in China passiert sei, sagte der Generalsekretär der Schweizer AI-Sektion, Daniel Bolomey, der Nachrichtenagentur SDA.
AI und andere Organisationen versuchten deshalb, dem Anliegen der Opfer und Hinterbliebenen Gehör zu verschaffen. «Es ist Zeit für Gerechtigkeit.» Immer noch würden Aktivisten aus dieser Zeit von den chinesischen Behörden drangsaliert, einige seien gar inhaftiert.
Die gewaltätigen Ereignisse auf den Tiananmen-Platz in Peking jähren sich in der Nacht zum Freitag zum 20. Mal. Soldaten in Panzern feuerten damals auf unbewaffnete Demonstranten. Nach Angaben der chinesischen Regierung starben 241 Personen, Menschenrechtsorganisationen gehen von viel mehr Opfern aus.