Nach Besuchen in Ägypten und Saudi Arabien wird er nach Deutschland und Frankreich weiterreisen.
Im Anschluss an diesen Kurztrip muss er aber Autos in seinem Land verkaufen. Die Regierung hat beschlossen, den Autokonzern General Motors (GM) in den USA grundlegend zu nationalisieren und den Bankrott des Unternehmens mit einer 50-Milliarden-Dollar-Spritze zu verhindern.
GM ist ein amerikanisches Traditionsunternehmen und steht für die freie amerikanische Gesellschaft. Das Unternehmen war einst der grösste Arbeitgeber im Land und das weltweit grösste Industrieunternehmen.
Inzwischen haben die Amerikaner aufgehört an die Autoindustrie in ihrem Land zu glauben. Nur jeder fünfte amerikanische Autobesitzer kauft sein Auto bei GM und zufälligerweise unterstützt auch nur jeder fünfte Amerikaner das Rettungspaket zur Sanierung des Unternehmens.
Entscheidung ungern getroffen
Der Präsident sagt, er hätte die Entscheidung ungern getroffen «aber, das Ziel ist es, GM wieder auf die Füsse zu bringen, mit einem Anstoss, der das Ganze wieder ins Rollen bringt.»
Experten bezweifeln, dass es so einfach ist und die Amerikaner kennen solche Sprüche schon.
Wenn Amerikas Strassen sich nicht wieder mit Buicks, Cadillacs und Chevrolets füllen, hat Obama ein Problem. /


Erinnern Sie sich, die Regierung hat gerade hunderte von Milliarden Dollar ausgegeben um Banken, Kreditinstitute und den internationalen Versicherungsriesen AIG zu retten.
Der Republikaner John Boehner sagt «die Regierung finanziert Unternehmen mit dem Geld der Steuerzahler.» Möglicherweise hat er recht, aber die Republikaner haben noch keine klare Alternative angeboten. Die Amerikaner können ihre Hoffnung also an nichts anderes hängen und Obama muss handeln.
Die Kontaktaufnahme mit der muslimischen Welt in dieser Woche ist international ein wichtiges Zeichen, aber es ist nicht das, was die amerikanischen Wähler jetzt von ihrem Präsidenten erwarten. Obama muss Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum und wirtschaftliche Sicherheit schaffen.
Obama muss also Autos verkaufen
Die Autoverkäufe bei GM sind in diesem Jahr um 30 Prozent zurückgegangen und sie sind jetzt vielleicht die wichtigsten Zahlen für Obamas kommende Jahre als Präsident. Wenn Amerikas Strassen sich nicht wieder mit Buicks, Cadillacs und Chevrolets füllen, dann ist es den amerikanischen Wählern egal, ob die Massen in Kairo ihren Präsidenten begeistert begrüssen. Der wirkliche Indikator sind die amerikanischen Highways und Parkplätze. Obama muss also Autos verkaufen.
Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.