Ahmed Ghailani plädierte am Dienstag (Ortszeit) vor einem New Yorker Gericht auf «nicht schuldig», hiess es aus US-Justizkreisen. Der Prozess gilt als erster Test für den Plan von Präsident Barack Obama, trotz scharfer Kritik viele der rund 240 Guantánamo-Häftlinge in Gefängnissen auf amerikanischem Boden unterzubringen und dort anzuklagen.
Bei den Anschlägen 1998 in Afrika kamen 224 Menschen ums Leben, darunter zwölf Amerikaner. Ghailani soll beim Bau der Sprengsätze geholfen haben, hatte aber Afrika nach Angaben der US-Justiz bereits vor den Anschlägen verlassen. Er sei 2004 in Pakistan gefasst und zwei Jahre später nach Guantánamo gebracht worden.
Obama will viele der 240 Guantánamo-Insassen vor ein US-amerikanisches Zivilgericht bringen. /


Obama hatte erst kürzlich sein Wahlversprechen bekräftigt, das weltweit kritisierte Lager Guantánamo zu schliessen. Viele Häftlinge sollten in Hochsicherheitsgefängnisse in die USA gebracht werden. Dagegen hatten sich zahlreiche Parlamentarier gewandt, auch aus der Demokratischen Partei Obamas.
Obama fasst nun Sonderregelungen ins Auge, damit Terrorverdächtige, die vor US-Gerichten nicht angeklagt werden können, für längere Zeit ohne Verfahren inhaftiert bleiben können. Ein Verfahren vor US-Gerichten gilt dann als wenig aussichtsreich, wenn die Angeklagten etwa gefoltert oder bei Verhören grausam behandelt wurden.