Ein Beamter im Innenministerium hatte zunächst erklärt, bei den Toten, die in einem trockenen Flusstal in Saada entdeckt wurden, handle es sich um die drei deutschen Frauen, die zu den seit Freitag in Saada verschollenen neun Ausländern gehörten.
Im deutschen Aussenministerium in Berlin gab es für den Bericht über den Leichenfund keine Bestätigung. Unklar ist das Schicksal der sechs anderen Ausländer, die zusammen mit den drei Frauen verschwunden waren.
Für Berichte, wonach angeblich noch weitere Leichen gefunden wurden, gab es keine verlässlichen Quellen. Zu der Gruppe hatten ein deutscher Techniker, seine Ehefrau sowie die drei gemeinsamen Kinder des Paares gehört.
Mit ihnen waren zwei deutsche Pflegehelferinnen, eine südkoreanische Lehrerin und ein britischer Ingenieur unterwegs gewesen. Die Ausländer waren alle in einem Spital in Saada beschäftigt.
«Inszenierte Entführungen»
Am Sonntag hatten die Behörden mitgeteilt, unter den neun im Norden des Landes von einer schiitischen Rebellengruppe entführten Ausländern seien sieben Deutsche: ein Paar, drei Kinder und zwei Krankenschwestern.
Die jemenitische Polizei berichtet von sieben Toten. /


Zudem waren demnach ein britischer Ingenieur und eine südkoreanische Lehrerin verschleppt worden.
Die jemenitischen Behörden gaben am Sonntag an, Mitglieder der Rebellenorganisation Huthi Saidi hätten die Ausländer entführt. Ein Sprecher der Organisation bestritt dies kategorisch und sprach von einer «Schmutzkampagne» der Regierung. In einer Erklärung auf der Website der Rebellen war von «inszenierten Entführungen» die Rede, auf die niemand hereinfallen werde.
In den vergangenen 15 Jahren wurden im Jemen mehr als 200 Ausländer entführt. Oft geht es dabei um Auseinandersetzungen mit der Regierung, in anderen Fällen wollen die Geiselnehmer inhaftierte Stammesmitglieder freipressen. Die Entführungen gingen im Gegensatz zum jetzigen Geiseldrama bisher meist glimpflich aus.