Die Überwachung der Qualität des Service public mit Postdienstleitungen gehört zu einer den Kernaufgaben der PostReg. Diese stellt fest, dass letztes Jahr vermehrt Briefe zu spät bei ihren Empfängern eingetroffen sind.
95,9 Prozent - im Vorjahr 97,1 Prozent - der inländischen A-Post-Briefe und 95,7 Prozent (96,7 Prozent) der B-Post-Briefe sind rechzeitig angekommen. Gesamthaft sind damit rund 121'000 A-Briefe verspätet zugestellt worden, 44 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei den B-Einzelbriefen trafen 123'000 Briefe zu spät ein.
Anlaufschwierigkeiten der Briefzentren
Für PostReg ist diese Leistungsverschlechterung durch Anlaufschwierigkeiten der neuen Briefzentren in Härkingen SO und in Eclépens VD erklärbar - «aber dennoch unerfreundlich». Kritisch betrachtet die Kontrollinstanz auch, dass die Leerungszeiten von Briefkästen in den Vormittag verschoben worden sind.
Die Laufzeit eines A-Post-Briefes dürfte sich verlängern, sollte die Post das Pilotprojekt «Zeitfenster» ausdehnen.
Leerungszeiten von Briefkästen wurden teilweise in den Vormittag verschoben. /


Seit August 2008 wird die Post als Testversuch in einigen Gemeinden im Kanton Waadt erst am Nachmittag verteilt. Lediglich Geschäftszonen werden am frühen Morgen bedient.
«Abbau der Grundversorgung»
Wegen der vorverschobenen Leerungszeiten könnte die Reise eines A-Post-Briefes im schlechtesten Fall also zweieinhalb Tage dauern, ohne als verspätete Zustellung zu gelten.
PostReg hält fest, dass frühere Leerungszeiten und spätere Zustellungen einen Abbau der Grundversorgung bedeuten würden.
Post-Chef will Spät-Verteilung ausdehnen
Postchef Michel Kunz deutete gegenüber Schweizer Radio DRS an, dass die spätere Verteilung der Post an private Haushalte auch auf andere Regionen der Schweiz ausgedehnt werden soll.
Wie die PostReg festellt, nimmt die Zuverlässigkeit der Post im Wettbewerb zu. Im Monopol hingegen, zu dem bis zum 1. Juli Briefe bis unter 100 Gramm gehören, hat sich der Dienst verschlechtert.
Paketmarkt verbessert
Besser sieht es dagegen im Paketmarkt aus. Die Laufzeit bei den Priority-Paketen verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 97,6 auf 98 Prozent und bei den Economy-Paketen von 97,5 auf 98,7 Prozent.
Für den seit 2004 vollständig liberalisierten Paketmarkt sei das eine kontinuierliche Qualitätszunahme.