Der Tod Leuenbergers wurde am Morgen von der Solothurner Kantonsratspräsidentin Christine Bigolin bekanntgegeben. Solothurn und die Schweiz verlören mit Leuenberger eine hoch engagierte Persönlichkeit, einen der «profiliertesten und herausragendesten Politiker». Über Jahrzehnte habe Leuenberger die politische Debatte massgeblich mitgeprägt.
Für Benachteiligte eingesetzt
«Mit Engagement, Sachverstand und starker Stimme hat er von 1983 bis 1999 im Nationalrat und anschliessend im Ständerat die Interessen des Standes Solothurn im Bundeshaus vertreten», erklärte Bigolin zu Beginn der Ratssitzung.
Leuenberger habe sich immer für die Benachteiligten und Schwachen der Gesellschaft eingesetzt. Mit seiner Kraft habe er ihnen Hoffnung, Zuversicht und Selbstvertrauen gegeben.
Kantonsrat gedenkt stehend
Auch für den Solothurner Landammann Klaus Fischer war Leuenberger «die Stimme Solothurns, die schweizweit gehört und respektiert wurde».
Leuenberger hat sich immer für die Benachteiligten und Schwachen der Gesellschaft eingesetzt. /


Im Andenken an den Verstorbenen erhoben sich die Kantonsräte und Kantonsrätinnen zu Beginn der Ratssitzung von ihren Sitzen.
«Aschi war stets ein Politiker mit Herz und Seele, ein Gewerkschafter durch und durch, aber auch ein wahrer und guter Freund», würdigte SP-Parteipräsident Christian Levrat den Verstorbenen in einer Mitteilung. Leuenberger hinterlasse eine «unermessliche Lücke».
Vollblutgewerkschafter
Trauer herrscht auch bei der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, die von 1996 bis Mitte 2005 von Leuenberger geführt wurde: «Ernst Leuenberger war ein Vollblutgewerkschafter, der dank seinem volksnahen Wesen und seiner klaren, träfen Sprache an der Basis grossen Rückhalt genoss.»
Leuenbergers Sitz im Ständerat bleibt vorderhand vakant. Über die Nachfolge entscheidet das Solothurner Wahlvolk frühestens am eidgenössischen Abtstimmungswochenende vom 27. September.