Die Schweiz verliere einen ihrer profiliertesten Politiker, sagte der Ständeratspräsident und Parteikollege von Leuenberger vor der 800-köpfigen Trauergemeinde. Aschi Leuenberger sei in seiner Redegewandtheit unerreicht und nie rückwärts gewandt gewesen, betonte Paul Rechsteiner, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes.
Politisches Naturtalent
Die Solothurner Kantonsratspräsidentin Christine Bigolin-Ziörjen würdigte Leuenberger als politisches Naturtalent. Er sei manchmal kämpferisch, manchmal rebellisch, manchmal versöhnlich und manchmal staatsmännisch gewesen.
Mit Aschi Leuenberger sei einer der letzten wertkonservativen linken Politiker der Schweiz gegangen, sagte in einer bewegenden Rede Peter Bichsel, Solothurner Schriftsteller und Freund Ernst Leuenbergers. Er verabschiedete sich mit «Dankeschön Aschi».
Zahlreiche Politiker und Weggefährten
Unter den Trauergästen waren nebst der Familie, Freunden und Verwandten zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Den Bundesrat vertrat Moritz Leuenberger.
«Animal politique im besten Sinn», so Ständeratspräsident Alain Berset über Ernst Leuenberger (Bild). /


Aus dem Ständerat nahm unter anderen Rolf Büttiker teil, der zweite Solothurner Vertreter in der kleinen Kammer. Er wurde vom Sekretär des Ständerates und dem Parlamentsweibel begleitet.
Den Nationalrat vertraten aus dem Vizepräsidium Pascale Bruderer und Jean-René Germnaier. Leuenberger war am vergangenen Dienstagabend im Alter von 64 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.
Der SP-Politiker gehörte von 1983 bis 1999 dem Nationalrat an, bevor er in die kleine Kammer wechselte. Daneben führte Leuenberger zwischen 1996 bis 2005 die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. Leuenberger litt seit längerer Zeit an Krebs.