Japan und Südkorea verurteilten den erneuten Test als Provokation. Die USA kritisierten das Vorgehen der kommunistischen Führung in Pjöngjang als «nicht hilfreich».
Nordkorea sollte die Spannungen nicht weiter verschärfen, sondern sich auf die Verhandlungen über atomare Abrüstung und die Durchsetzung eigener Zusagen konzentrieren, sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Washington.
Das neuerliche Säbelrasseln war Nordkoreas grösster Test ballistischer Raketen seit 2006. Damals feuerte das Land sieben Raketen ebenfalls um den amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli ab. Darunter war auch eine Langstreckenrakete vom Typ «Taepodong-2», die US-Gebiet erreichen kann.
Laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap handelte es sich bei den abgefeuerten Geschossen vermutlich um Scud- oder um Rodong-1-Raketen, deren Reichweite von normalerweise bis zu 1300 Kilometern für diesen Test auf 500 Kilometer verkürzt worden sei.
Nordkorea provoziert erneut mit Raketentests. (Archivbild) /


Geschosse vom Typ der getesteten Raketen könnten damit grosse Teile Südkoreas und theoretisch sogar Japan erreichen.
Angespannte Situation
Die Raketentests bedeuten eine weitere Provokation im Streit um die nordkoreanischen Atomwaffen- und Raketenprogramme. Anfang April hatte Nordkorea erstmals seit Jahren eine Langstreckenrakete gezündet - nach eigenen Angaben, um einen Kommunikationssatelliten ins All zu befördern. Im Mai folgte ein Atomwaffentest.
Der UNO-Sicherheitsrat verurteilte die Tests und verschärfte die Sanktionen gegen den kommunistischen Staat. Pjöngjang drohte daraufhin mit einer weiteren Aufrüstung. Am vergangenen Donnerstag feuerte Nordkorea zuletzt vier Kurzstreckenraketen von seiner Ostküste aus ins Japanische Meer.
Mit den jüngsten Tests verletze Nordkorea «klar die Resolutionen 1695, 1718 und 1874 des UNO-Sicherheitsrats, die Nordkorea jede Aktivität im Zusammenhang mit ballistischen Raketen verbieten», hiess es in einer Erklärung des südkoreanischen Aussenministeriums.