Nach Einschätzung einer Gruppe von Experten müssten vordringlich die im Gesundheitswesen Beschäftigten geimpft werden, so die WHO. Ihnen komme die Aufgabe zu, das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten.
Impfschutz sei ausserdem wichtig für Risikogruppen wie Schwangere, Menschen mit chronischen Krankheiten sowie für schulpflichtige Kinder, weil sie «Multiplikatoren» in den Schulen werden könnten. Im Übrigen müssten die Staaten über ihre jeweiligen Prioritäten je nach Lage selbst entscheiden.
Mehr als 100'000 Infizierte
Laut WHO wird ein Impfstoff gegen das Influenza-Virus des Typs A (H1N1) ab September oder Oktober zur Verfügung stehen. Laut den jüngsten WHO-Zahlen steckten sich weltweit mehr als 100'000 Menschen mit dem Virus an. 429 Patienten starben.
Die WHO fordert die Bereitstellung von Impfstoff für alle Ländern. (Archivbild) /


In der Schweiz wird mit insgesamt rund 2 Millionen Erkrankungen gerechnet. Wegen Komplikationen wird mit bis zu 100'000 Hospitalisationen gerechnet, davon ein Drittel mit Intensivpflege. Hochrechnungen gehen dabei von 2000 Todesfällen aus.
Ähnlichkeit mit der Spanischen Grippe
Gemäss einer Studie ist das Virus H1N1 dem Erreger der Spanischen Grippe von 1918 ähnlich. Wie eine Forschergruppe der University of Wisconsin in der Fachzeitschrift «Nature» berichtete, greift es eher als die üblichen saisonalen Grippen auf die Lungen über.
Dies sei ein Kennzeichen von Viren, die Pandemien auslösen, und insbesondere des Erregers der Spanischen Grippe, schrieb Kawaoka. Wer diese überlebt habe, sei auch besser vor der neuen Grippe geschützt.