Nach Angaben aus dem israelischen Aussenministerium wurde in der Angelegenheit der israelische Botschafter Michael Oren in Washington ins US-Aussenministerium einbestellt.
Oren sei im US-Aussenministerium um Erklärungen gebeten worden zum Bau eines ersten Kontingents von 20 Wohnungen im arabischen Viertel Scheich Dscharrah, verlautete aus dem israelischen Aussenministerium.
Netanjahu weist Forderungen zurück
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu wies die Forderung der US-Regierung vehement zurück: «Wir können es nicht akzeptieren, dass Juden nicht das Recht haben sollen, wo auch immer in Ost-Jerusalem zu leben oder zu bauen.»
Ein «vereinigtes Jerusalem» sei die Hauptstadt des jüdischen Volkes und des Staates Israel. Die jüdische Souveränität über die Stadt sei «unbestreitbar», fügte Netanjahu zu Beginn einer Kabinettssitzung hinzu.
Israel zeigt sich uneinsichtig
Auch der israelische Informationsminister Juli Edelstein lehnte das Anliegen Washingtons ab.



Israels Botschafter muss in Clintons Ministerium antreten. /


«Diese amerikanische Intervention bezüglich eines Geländes in Jerusalem, nur zwei Schritte von der hebräischen Universität entfernt, zeigt, wie gefährlich es ist, über einen Stopp des Siedlungsbaus zu diskutieren», sagte Edelstein vor Journalisten. Edelstein gehört ebenso wie Netanjahu der rechtsgerichteten Likud-Partei an.
Der Siedlungsbau in Ost-Jerusalem läuft den Bestrebungen zuwider, das Gebiet in einem künftigen Palästinenserstaat zu dessen Hauptstadt zu machen. Derzeit leben in Ost-Jerusalem rund 190'000 israelische Siedler und 270'000 Palästinenser.