Israel forderte über seine Botschaft in Bern vom Schweizer Aussenministerium eine Erklärung für das Treffen mit Mahmud al-Zahar.
Mahdmud al-Zahar gehört zum Politbüro der radikalislamischen Organisation, die den Gazastreifen seit zwei Jahren kontrolliert.
Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua sollen die Treffen in den europäischen Hauptstädten auf Wunsch der jeweiligen Regierungen stattgefunden haben.
Calmy-Rey: Hamas nicht ignorieren
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) wollte die Berichte vorerst nicht kommentieren.
Anhänger der radikalen Palästinenserorganisation und Partei Hamas. /


Am Abend bestätigte Aussenministerin Micheline Calmy-Rey im Westschweizer Radio RSR, es habe ein Treffen auf Expertenebene gegeben. Wann und wo dieses Treffen stattgefunden hatte, sagte sie nicht.
«Die Hamas ist ein wichtiger Akteur, den man bei der Lösung des [Nahost-]Konflikts nicht ignorieren kann», sagte Calmy-Rey.
«Wir sind darüber erstaunt, dass die Schweiz eine Einreisegenehmigung für Repräsentanten einer Organisation erteilt hat, die vom Grossteil der internationalen Gemeinschaft zur Terrororganisation erklärt wurde», hiess es in einer Mitteilung der israelischen Botschaft in Bern.
Im Gegensatz zur EU betrachtet die Schweiz die radikalislamische Organisation nicht als Terrororganisation. Zwischen Jerusalem und Bern gibt es Spannungen, nachdem Bundespräsident Hans-Rudolf Merz im April den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am Rande der Anti-Rassismuskonferenz in Genf zu einem Höflichkeitsbesuch empfangen hatte.