Der stellvertretende Staatssekretär Pierre Helg habe dem israelischen Botschafter die Dialogpolitik der Schweiz erläutert, erklärte die Sprecherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Nadine Olivieri, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Die Schweiz spreche mit allen Parteien und damit auch mit der Hamas, erläuterte die Sprecherin die Schweizer Aussenpolitik. Gleichzeitig habe Helg die Sorge der Schweiz über die humanitäre Lage im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Aussenministerin Micheline Calmy-Rey sei beim Gespräch kurz dabeigewesen.
Nachdem in den Medien über das vertrauliche Gespräch zwischen einem Schweizer Diplomaten und dem Hamas-Vertreter Mahmud al-Zahar berichtet worden war, verlangte Israel von der Schweiz Erklärungen.
Israel kritisierte die Gespräche der Schweiz mit der Hamas. /


Diese wurden von Jerusalem als nicht genügend erachtet.
Calmy-Rey: «Wichtiger Akteur»
Für Jerusalem ist die Hamas, die seit zwei Jahren den Gazastreifen kontrolliert, eine Terrororganisation, mit der man nicht spricht. Für die Schweiz hingegen ist die radikalislamische Organisation «ein wichtiger Akteur, den man bei der Lösung des Nahost-Konfliktes nicht ignorieren kann», wie Calmy-Rey am Vorabend im Westschweizer Fernsehen erklärt hatte.
Zwischen der Schweiz und Israel gibt es seit längerem Differenzen. Auf Kritik stiess in Jerusalem etwa der im März 2008 abgeschlossene Gas-Deal zwischen der Schweiz und dem Iran sowie in diesem April das kurze Treffen zwischen Bundespräsident Hans-Rudolf Merz mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am Rande der Antirassismuskonferenz in Genf.