Die Staatsanwaltschaft wirft den 52 Verdächtigen unter anderem den versuchten Sturz der Regierung von Recep Tayyip Erdogan, Mitgliedschaft in einer bewaffneten terroristischen Vereinigung, Waffenbesitz und Diebstahl von Staatsgeheimnissen vor, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
37 der 52 Verdächtigen befänden sich vorläufig in Haft. Über die Identität der Beschuldigten wurden keine Angaben gemacht. Das zuständige Gericht in Istanbul hat nun 15 Tage Zeit, die Vorwürfe aus der mehr als 1400 Seiten umfassenden Anklageschrift zu prüfen und dann möglicherweise einen Prozess anzuordnen.
Zugleich präsentierte die Staatsanwaltschaft eine Liste mit im Zuge der Ergenekon-Ermittlungen seit Juni 2007 sichergestellten Waffen.
Die vom Gericht zu prüfende Anklageschrift umfasst 1200 Seiten. /


Darunter waren mehr als 200 Schusswaffen, zehntausende Schuss Munition, etwa 420 Handgranaten, drei selbstgebastelte Bomben sowie drei Kilogramm Sprengstoff.
Waffen und Munition seien bei Durchsuchungen von Häusern von Armee-Offizieren und in anderen Verstecken in Vororten von Istanbul und Ankara gefunden worden, hiess es.
In der Nähe von Istanbul begann in der Ergenekon-Affäre ein Prozess gegen 56 bereits angeklagte mutmassliche Verschwörer. Zwei der Angeklagten, die pensionierten Generäle Sener Eruygur und Hursit Tolon, gelten als führende Köpfe der angeblichen Verschwörung, ihnen drohen im Falle einer Verurteilung lebenslange Haftstrafen.
Auch bekannte regierungskritische Journalisten, Politiker und Geschäftsleute stehen vor Gericht. Die Verhandlungen finden aus Sicherheitsgründen in einem Gefängnis in Silivri bei Istanbul statt.