Aus Mitleid werde der schottische Justizminister Kenny MacAskill voraussichtlich in der kommenden Woche die Freilassung des 57-Jährigen verkünden, berichtete der britische Sender Sky News.
Die Entlassung solle noch vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan am 22. August erfolgen, meldete die BBC. Die schottische Regierung wies die Berichte als Spekulation zurück. Es sei noch kein Entscheid getroffen worden, sagte ein Sprecher.
Al-Megrahi war 2001 als Drahtzieher des Anschlags auf eine Maschine der US-Fluggesellschaft PanAm über dem schottischen Lockerbie zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Bei dem Anschlag von 1988 waren 259 Menschen an Bord der Maschine sowie 11 Menschen am Boden getötet worden.
Fatales Signal
Die Hinterbliebenen der Opfer reagierten entsetzt auf die Berichte über Al-Megrahis mögliche Freilassung.
Abdelbasset Ali el Megrahi soll Medienberichten zufolge in seine Heimat gebracht werden. /


«Al-Megrahi und Libyens Regierung zeigten überhaupt kein Mitleid für meinen Ehemann», sagte die Amerikanerin Stephanie Bernstein der BBC. Ihrer Ansicht nach wäre es ein fatales Signal, den Mann zu entlassen. Andere Hinterbliebene bezweifelten, dass der Libyer todkrank sei.
Angesichts seiner schweren Krankheit hatte Al-Megrahi Ende Juli ein Gesuch um Haftverschonung gestellt. Der Libyer leidet an Prostatkrebs im fortgeschrittenen Stadium.
Megrahi beteuert seine Unschuld. Der 57-Jährige hat zwei Mal Berufung gegen das Urteil eingelegt. Sein erster Antrag war 2002 gescheitert.