Kim war Mitte Juli mit Grippesymptomen in die Klinik eingeliefert worden. Bei ihm wurde eine Lungenentzündung diagnostiziert, daher wurde er auf die Intensivstation verlegt. Sein Tod löste Trauer im ganzen Land aus.
«Die Menschen werden sich seiner Leistungen für die Demokratie und nationale Aussöhnung lange erinnern», erklärte der amtierende südkoreanische Präsident Lee Myung Bak.
Südkoreas Ex-Präsident Kim Dae Jung starb an einem Herzversagen. /


Er hoffe, dass Kims Geist zur innerkoreanischen Aussöhnung und nationalen Einheit führe.
«Südkorea hat eine Leitfigur verloren»
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, der sich in seiner Heimat aufhielt, gedachte mit anderen Trauernden im Spital des Toten. Südkorea habe eine «grosse Leitfigur» verloren, wurde Ban von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.
Unter der früheren Militärherrschaft in Südkorea wurde der Oppositionsführer schon in den 1960er Jahren drangsaliert und auch ins Gefängnis gesteckt. Die Südkoreaner wählten ihn Ende 1997 unter dem Eindruck der kurz zuvor ausgebrochenen Finanzkrise in Asien zum Präsidenten: Seine Amtszeit von 1998 bis 2003 war vor allem von seinem Annäherungskurs an Nordkorea geprägt.
2000 reiste Kim nach Pjöngjang
Im Juni 2000 reiste Kim zum ersten innerkoreanischen Gipfeltreffen nach Pjöngjang. Mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Il einigte er sich auf vertrauensbildende Massnahmen und Schritte zur Überwindung der Teilung der koreanischen Halbinsel. 2000 erhielt er für seine Verdienste um Demokratie und Menschenrechte sowie die Versöhnung mit Nordkorea den Friedensnobelpreis.
Kim ist der zweite Ex-Präsident Südkoreas, der in diesem Jahr starb. Sein direkter Nachfolger im Amt, Roh Moo Hyun, hatte sich im Mai im Alter von 62 Jahren das Leben genommen.