Der Preis werde an den Mainzer Kardinal Karl Lehmann, den früheren Präsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Peter Steinacker, Salomon Korn vom Zentralrat der Juden und an Kermani verliehen, teilte das Kuratorium mit.
Ein Termin für die Verleihung steht noch nicht fest. Das vom hessischen Ministerpräsident Roland Koch geleitete Kuratorium habe die Auszeichnung der vier Preisträger einstimmig beschlossen, hiess es.
Lehmann, Steinacker und Kermani legten vergangene Woche den Streit bei, der sich im Frühling am Protest der Kirchenmänner gegen einen Essay Kermanis in der «Neuen Zürcher Zeitung» entzündet hatte. In seinem Artikel äussert sich der deutsch-iranische Muslim kritisch über das christliche Symbol des Kreuzes.
Navid Kermani. /


«Ich kann nicht neben jemandem auf der Bühne stehen, der das Kreuz rundherum und prinzipiell ablehnt und es sogar als Gotteslästerung erklärt», hatte der Kardinal Ende April an den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch geschrieben. Die Verleihung des Preises an Kermani wurde in der Folge widerrufen.
Der Wissenschaftler räumte ein, in den ersten Sätzen seines Textes die Ablehnung der Kreuzestheologie «sehr drastisch» formuliert zu haben. Dies müsse jedoch einem Nichtchristen zugestanden werden. Aber der Artikel höre dort nicht auf, sondern zeige, wie ihn die Kraft der Jesus-Darstellung fast zum Gesinnungswandel bekehre.