Die G77-Gruppe der Entwicklungsländer warf den Industrieländern vor, sie wolle das Kyoto-Protokoll mit verbindlichen Vorgaben für die Reduzierung der Treibhausgase über den Haufen werfen.
Umweltorganisationen kritisierten die reichen Länder, weil sie weder klare Ziele für die weitere Reduzierung der Treibhausgase noch für die Finanzierung von Klimaschutz in armen Ländern gemacht haben. Der Weltklimavertrag soll im Dezember in Kopenhagen verabschiedet werden und das Kyoto-Protokoll zur Reduzierung der Treibhausgase 2012 ablösen.
«Die Zutaten für den Erfolg sind auf dem Tisch, aber wir müssen jetzt unsere Eigeninteressen zugunsten des Allgemeinwohls hinten anstellen», mahnte der Chef des UNO-Klimasekretariats, Yvo de Boer.
Tiefe Gräben zwischen armen und reichen Ländern für den geplanten neuen Weltklimavertrag.(Bildarchiv) /


In Bangkok hatten 1500 Beamte aus aller Welt an dem Entwurf für den Vertrag gefeilt, der im Dezember in Kopenhagen verabschiedet werden soll.
EU wird ihre Position Ende Oktober festlegen
Der schwedische Delegationsleiter Anders Turesson betonte, die EU werde ihre Position für die Kopenhagen-Verhandlungen Ende Oktober bei Treffen der Umwelt- und Finanzminister und der Regierungschefs festlegen.
Die Schweiz hat ihre Emissionsreduktionsziele dagegen bereits in Bangkok bekanntgegeben. Nach Einschätzung der Schweizer Delegation wurden in den Verhandlungen «signifikante Fortschritte» erzielt - trotz noch immer beträchtlichen Differenzen zwischen den Staaten.
Vonseiten der US-Delegation waren in Bangkok diesbezüglich widersprüchliche Signale auszumachen. Einerseits versicherte Delegationsleiter Jonathan Pershing, dass die USA einem neuen Weltklimavertrag beitreten wollten und verbindliche Ziele für die Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen akzeptieren werden.