Wie das «Wall Street Journal» am Dienstag (Ortszeit) auf Grundlage eigener Berechnungen auf seiner Internetseite berichtete, könnten die Gehälter in den 23 grössten US-Finanzinstituten in diesem Jahr 140 Mrd. Dollar übersteigen.
Mehr als je zuvor
Das sind 10 Mrd. Dollar mehr als im bisherigen Rekordjahr 2007 und über 20 Mrd. Dollar mehr als 2008, als die Immobilienkrise den Bankensektor erbeben liess.
Boni als Triebfeder für riskante Finanzgeschäfte: Manager kassieren schon wieder kräftig ab. /


Dem Bericht zufolge nehmen die Angestellten der Top-Banken in diesem Jahr im Schnitt 143'400 Dollar mit nach Hause, fast 2000 Dollar mehr als 2007.
Obwohl die Wirtschaft stagniere und die Arbeitslosenquote 10 Prozent anpeile, profitierten die Finanzkonzerne von der robusten Börse, dem Auftauen an den Kreditmärkten und der Wiederbelebung von Zusammenschlüssen und Akquisitionen. Auch die weiterlaufenden staatlichen Hilfsprogramme würden positiv zu Buche schlagen.
Sturm der Entrüstung
Im Frühjahr hatten millionenschwere Bonuszahlungen an Manager des Versicherungskonzerns AIG, den die US-Regierung mit Steuergeldern vor dem Kollaps bewahren musste, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Auf dem internationalen Parkett versuchen die einflussreichsten Industrie- und Schwellenländer (G-20), die Bonuszahlungen für Finanzmanager auf eine einheitliche Grundlage zu stellen. Es geht ihnen in erster Linie darum, die Geldhäuser daran zu hindern, riskante Geschäfte zu betrieben, um nicht erneut in die Krise zu stürzen.