«Die Bodenoffensive hat begonnen», sagte der für die paschtunische Stammesregion Süd-Waziristan zuständige Regierungsvertreter Tariq Hayat Khan. Die Bodentruppen würden unterstützt von der Luftwaffe an mehreren Stellen gegen die Aufständischen vorgehen.
Nach Angaben der Armee rücken rund 28'000 Soldaten in Süd-Waziristan gegen 10'000 bis 15'000 gut ausgebildete Kämpfer von Taliban und El Kaida vor. Ein Offizier sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Truppenstärke solle noch vor Wintereinbruch auf 60'000 Soldaten anwachsen.
Nach Angaben eines Geheimdienstoffiziers greifen die Soldaten aus drei Richtungen Verstecke der Aufständischen an. «Taliban haben sich in den Bergen versteckt und unsere Truppen von unterirdischen Bunkern in den Wäldern aus ins Visier genommen», sagte er.
Bereits im Juni hatte die Armee eine Boden-Offensive in der Region angekündigt, sich bislang aber auf Luft- und Artillerie-Angriffe beschränkt.
Pakistanische Soldaten kämpfen gegen die Taliban. /

Zehntausende Flüchtlinge
Wegen der Kämpfe sind nach Angaben der UNO bereits über 80'000 Menschen geflohen. Die pakistanische Regierung rechnet mit bis zu 120'000 Vertriebenen und hat für diese vier Auffanglager bereitgestellt.
Die Region an der Grenze zu Afghanistan ist Rückzugsgebiet für die afghanischen Taliban und Angehörige der sunnitischen Terrororganisation El Kaida von Osama bin Laden.
In Erwartung der Offensive hatten die islamistischen Militanten zuletzt ihren Terror gegen die Sicherheitskräfte verstärkt. Dabei starben in den vergangenen eineinhalb Wochen mehr als 170 Menschen, darunter viele Zivilisten.
Im August war in Süd-Waziristan Taliban-Chef Baitullah Mehsud bei einem US-Angriff getötet worden. Dessen Nachfolger Hakimullah Mehsud schwor daraufhin Rache. Er soll die Taliban reorganisiert haben und gilt als Drahtzieher der jüngsten Anschlagsserie.