Die Angriffe in Lahore, der Hauptstadt der zentralpakistanischen Provinz Punjab, waren offenbar sorgfältig geplant: Bewaffnete mit Sprengstoff-Westen stürmten am Morgen den Sitz der Kriminalpolizei (FIA) sowie zwei Polizeischulen in den Vororten Manawan und Bedian.
Die Sicherheitskräfte konnten die Angriffe auf die FIA und die Schule in Manawan nach einer Stunde beenden, wie der Polizeichef von Lahore mitteilte.
Mindestens 15 Polizisten und Zivilisten sowie fünf Aufständische starben. Beide Einrichtungen waren bereits im März Ziel tödlicher Anschläge gewesen.
In Bedian leisteten die Angreifer fast vier Stunden lang Widerstand. Nach Angaben des Armee-Oberbefehlshabers von Lahore drangen fünf Aufständische über eine Mauer in die Akademie für Führungskräfte ein.
Die Armee hat inzwischen die Lage unter Kontrolle. (Archivbild) /


Einige Angreifer wurden von Scharfschützen erschossen, andere sprengten sich in die Luft. Aufgrund weiterer Anschlagsdrohungen durchsuchten die Sicherheitskräfte weitere Stadtviertel.
Taliban haben sich bekannt
Zu der Terrorserie bekannten sich die Taliban. Ein Sprecher sagte, der Angriff sei von Kämpfern der Organisation «Tehrik-e-Taliban Punjab» ausgeführt worden, einer Regionalgruppe der pakistanischen Taliban-Bewegung.
Gleichentags starben in Kohat im Nordwesten des Landes bei einem Autobombenanschlag mindestens elf Menschen, darunter drei Polizisten. Etwa 30 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt.
Im ebenfalls im Nordwesten gelegenen Peshawar starb nach Ärzteangaben mindestens ein Kind bei einer Explosion in einem Wohnhaus für Regierungsangestellte. Kohat und Peshawar grenzen an die halbautonomen Stammesgebiete, die als Hochburg der Extremisten gelten.