«Ich würde nicht gerade sagen, dass es ein Geschenk ist, hier zu spielen. Aber klar, der Druck liegt wegen der Zuschauer auf Marseille», so Challandes. Der Zürcher Coach will diesem Spiel, das zumindest für Platz drei vorentscheidend sein kann, nicht als absolutes Schlüsselspiel sehen. «Alle Partien sind Schlüsselspiele. In der Champions League geht es um jeden Punkt. Und wir hoffen, bis zum Schluss mitmischen zu können.»
Die Leistungen seiner Mannschaft seit dem 0:1 gegen Marseille haben Challandes positiv gestimmt, obwohl die Punkteausbeute eher mager war. «Die Art und Weise, wie wir zuletzt aufgetreten sind, hat mir gefallen. Die Kreativität war da.»
Kreativität, an der es insbesondere im Hinspiel gegen Marseille mangelte. «Man hat uns vorgeworfen, nicht genug offensiv gespielt zu haben. Es hat das gewisse Etwas gefehlt. Aber man darf auch nicht vergessen, dass ein Gegner auf dem Platz stand, der nur darauf lauerte, eine Unkonzentriertheit wie beim 0:1 auszunutzen.»
«Es geht darum, ein gewisses Gleichgewicht zu finden zwischen Stabilität und Risiko. Wir sind nicht der FC Barcelona, der allen Gegnern sein Spiel aufzwingen kann», erinnert Challandes. «Wir dürfen nicht naiv sein.» Trotzdem ist heute nicht mit einem ähnlich uninspirierten Auftritt wie vor zwei Wochen zu rechnen.
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«Wir haben unsere Lektionen gelernt», versichert Alexandre Alphonse.
Deschamps warnt vor Schweizermeister
Marseilles Coach Didier Deschamps warnte vor der Auswärtsstärke der Zürcher. «Wir wollen natürlich den Sieg aus dem Hinspiel bestätigen. Wir haben aber vor zwei Wochen gesehen wie schwierig es ist, gegen diese Mannschaft zu spielen. Und auswärts hat Zürich im Europacup sehr gute Leistungen gezeigt. Der Sieg bei der AC Milan ist der beste Beweis. Ich habe mir das Spiel auf Video angesehen. Sie hatten zwar auch ein wenig Glück, doch vor allem waren sie sehr gut organisiert und haben intelligent verteidigt.»
Mehr Sorgen als die Auswärtsstärke der Zürcher macht dem Trainer von Olympique Marseille aber die Heimschwäche seines Teams. Das 1:1 gegen Toulouse am Samstag zeigte nicht zum ersten Mal in dieser Saison, dass Marseille sich sehr schwer tut, wenn ein Gegner gut und tief verteidigt. «Uns fehlt derzeit noch die Sicherheit für 90 Minuten technisch sauberen Fussball. Das ist aber genau, was nötig ist, um zuhause erfolgreich zu spielen.» Deschamps muss auf zwei Spieler verzichten. Der Argentinier Lucho Gonzalez ist verletzt und der rechte Aussenverteidiger Laurent Bonnart nach seiner gelb-roten Karte in Zürich gesperrt.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Marseille - Zürich. - Velodrome. - SR Thomson (Scho). - Dienstag, 20.45 Uhr.
Marseille: Mandanda; Bocaly, Diawara, Hilton (Heinze), Taiwo; Koné, Mbia, Cheyrou, Valbuena; Brandao, Niang.
Zürich: Leoni; Koch, Barmettler, Tihinen, Rochat; Gajic, Aegerter, Tico; Margairaz; Vonlanthen, Alphonse (Djuric).
Bemerkungen: Marseille ohne Bonnart (gesperrt) und Lucho Gonzalez (verletzt). Zürich ohne Hassli, Chikhaoui (beide verletzt), Schönbächler (krank) und Abdi (nicht im Aufgebot).