Indien spüre schon heute die Folgen der globalen Erwärmung, sagte der schwedische Ministerpräsident und aktuelle EU-Ratsvorsitzende Fredrik Reinfeldt beim EU-Indien-Gipfel in Neu Delhi. Er fordert für den Klimagipfel in Kopenhagen vom Dezember, dass die Begrenzung der Klimaerwärmung auf zwei Grad gegenüber Werten vor der Industrialisierung als Ziel festgeschrieben werde.
Indiens Regierungschef Manmohan Singh verwies bei der gemeinsamen Pressekonferenz auf Klimaschutzpläne seiner Regierung aus dem vergangenen Jahr. «Wir erkennen an, dass der Klimawandel ein weltweites Phänomen ist, und wir alle sind verpflichtet, zusammenzuarbeiten», sagte er.
Keine Verpflichtung
Zu konkreten Zielen bei der Verringerung des Ausstosses von Treibhausgasen wollte er sich aber nicht verpflichten. Diese Etappe sei noch nicht erreicht, sagte Singh.



Indiens Regierungschef Manmohan Singh meint, die zeit für Verpflichtungen sei noch nicht gekommen. /


Das Freihandelsabkommen wollen Indien und die EU im nächsten Jahr abschliessen. Die Verhandlungen dazu dauern seit 2007 an. Weitere Knackpunkte nebst dem Klimaschutz sind die Kinderarbeit in Indien und geistige Eigentumsrechte.
Bei der letzten Klimakonferenz in Barcelona vor dem Gipfel in Kopenhagen appellierte der UNO-Klimachef Yvo de Boer eindringlich an die Regierungen der Industrieländer, sich in ihren Positionen «mehr zu bewegen». Nur so könne eine Vereinbarung zum künftigen Klimaschutz auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen erreicht werden.