Zugleich wies er Korruptionsvorwürfe gegen seinen Bruder Ahmed Wali Karsai zurück. Er habe die USA und die Europäer nach Beweisen gefragt und nie eine Antwort bekommen.
Mehr als zwei Monate nach der von Wahlbetrug überschatteten Präsidentschaftswahl in Afghanistan war Karsai in der vergangenen Woche zum Sieger erklärt worden. Zuvor hatte Oppositionsführer Abdullah Abdullah seine Beteiligung an einer Stichwahl abgesagt.
Der Westen droht Karsai mit dem Entzug der Unterstützung, sollte er die grassierende Korruption nicht in den Griff bekommen.
Hamid Karsai sieht keine Beweise für einen Wahlbetrug. /


US-Aussenministerin Hillary Clinton betonte in Berlin erneut, der verstärkte Kampf gegen Korruption sei Voraussetzung für jedes Engagement der USA zur Stabilisierung des Landes.
Deutschland will Beitrag leisten
Auch Deutschland sei bereit, seinen Beitrag in Afghanistan zu leisten, ergänzte der deutsche Aussenminister Guido Westerwelle nach dem Treffen mit Clinton. Die neue Regierung in Kabul müsse jedoch ihren «eigenen Betrag» leisten und eine «Regierung des ganzen afghanischen Volkes» sein.
Hamid Karsai bemüht sich unterdessen um ein besseres Verhältnis zu muslimischen Ländern wie den Iran. «Afghanistan ist vor allem daran interessiert, enge brüderliche Beziehungen zu seinen Nachbarn zu haben», sagte Karsai kurz vor Beginn des Gipfels der Islamischen Staaten in Istanbul. Am Rande des Gipfels kam er mit Vertretern von acht Regierungen zusammen.