news.ch:
Haben Sie persönlich schon irgendwelche Anfeindungen erlebt?
Lukas Reimann: Leider ja. Ich bin sehr erstaunt, wie viele schlechte Verlierer es gibt. Ein demokratisch gefällter Volksentscheid ist zu akzeptieren.
news.ch: Haben Sie mit so einer negativen Presse aus dem Ausland gerechnet?
Lukas Reimann: Die Presse mag negativ sein. Aber mich überraschte insbesondere positiv: In der Bevölkerung in ganz Europa und darüber hinaus ist eine Debatte über die Islamisierung entstanden und der Zuspruch für das Schweizer Votum ist stark.



SVP-Nationalrat und Mitinitiant der Anti-Minarett-Initiative Lukas Reimann überraschen die positiven Reaktionen. /


Umfragen in Deutschland, Frankreich und Italien zeigen Zustimmungswerte zwischen 70 und 80%.
news.ch: Was tut die SVP, wenn die UNO rechtliche Konsequenzen fordert?
Lukas Reimann: Notfalls müssten wir bei den UNO-Abkommen Vorbehalte anbringen. Allerdings: Wo ist die UNO bei den Menschenrechtsverletzungen, der Unterdrückung der Frauen und den Folterungen von Minderheiten in islamischen Staaten? Dort geht es nicht um ein Minarett als Machtsymbol, sondern um Menschenleben.
news.ch: Gibt es Pläne zu einem Burka-Verbot oder anderen religiösen Symbolen?
Lukas Reimann: Das Burka-Verbot wird im Parlament schon seit längerem diskutiert. Auch CVP und SP-Frauen signalisieren Zustimmung. Allerdings hat das jetzt keine Priorität.
news.ch: Glauben Sie, dass die Verurteilung der Libyen-Geiseln mit der Abstimmung zu tun hat?
Lukas Reimann: Nein, ein solches Urteil braucht Zeit. Libyen kann gar nicht so rasch darauf reagieren.