Mit Applaus und vereinzelten Bravorufen wurde die angehende Bundespräsidentin am Nachmittag im Aarauer Bahnhof Willkommen geheissen. Leuthard war - wie vor acht Tagen die Aargauer Nationalratspräsidentin Pascale Bruderer (SP) - mit einem Sonderzug von Bern in ihren Heimatkanton gefahren.
Am offiziellen Festakt in der katholischen Kirche Peter und Paul in Aarau sagte Leuthard: «Wir brauchen Menschen, die Handeln, wenn es etwas zu tun gibt.» Es brauche Rücksicht auf Minderheiten. «Wir dürfen uns nicht auseinanderdividieren lassen», betonte die 46-jährige Magistratin.
Sie rief dazu auf, «gemeinsam an der Zukunft der Schweiz zu bauen». Das Land stehe gut da. Dieser Erfolg habe viele Mütter und Väter.
Die neu gewählte Bundespräsidentin Doris Leuthard steigt in Aarau aus dem Zug, um im Anschluss in der katholischen Kirche einem Festakt beizuwohnen. /


Aber die Folgen der Wirtschaftskrise würden noch länger zu spüren sein. Der Kuchen zum Verteilen werde kleiner.
Mal Held, mal Prügelknabe
In der «Mediokratie» sei der Bundespräsident mal ein Held und dann wieder ein Prügelknabe, meinte Leuthard. Die CVP-Magistratin machte in ihrer Rede klar, dass sie wohl auch einmal das «Prügelmädchen» sein werde.
Der Aargauer Landammann Roland Brogli attestierte seiner Parteikollegin «Mut und einen ausgeprägten politischen Instinkt». Brogli gab sich in seiner Rede überzeugt, dass sie die Aufgabe ihres Amtes mit der «notwendigen charmanten Durchsetzungsfähigkeit» meistern werde.
In Leuthards Wohn- und Heimatgemeinde Merenschwand im Freiamt findet am Abend für geladene Gäste ein Fest statt. Der scheidende Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sagte laut Redetext, er sei überzeugt, dass Leuthard eine umsichtige Vorsitzende sein werde.