Diese Annahme stützt das BFM auf Erfahrungen mit Staaten wie Kroatien und Slowenien, deren Visumspflicht in den vergangenen Jahren ebenfalls aufgehoben wurde. Deshalb geht das BFM davon aus, «dass nicht mit einer vermehrten Reisetätigkeit» aus den drei Balkanstaaten zu rechnen ist, wie es auf Anfrage hiess.
Wieviele Schengenvisa dieses Jahr in den Schweizer Vertretungen in den drei betroffenen Ländern ausgestellt wurden, ist laut BFM statistisch nicht belegt. Die EU-Kommission stützt sich bei den Erwartungen auch auf Erfahrungswerte. «Eine Zunahme» wird zwar erwartet, aber wieviele Personen dank der Visa-Befreiung aus den drei Balkanstaaten einreisen werden, kann nicht gesagt werden.
Als Schengenland ist auch die Schweiz von dieser Änderung betroffen. /


«Es wird sicher mehr Familienbesuche und Geschäftsreisen geben», hatte EU-Justizkommissar Jacques Barrot dazu im Vorfeld erklärt. Zudem erwartet die EU auch, dass junge Studierende aus diesen Ländern vom vereinfachten Reisen profitieren könnten.
Visafrei kann nur reisen, wer einen biometrischen Pass hat. Dies ist nach Erkenntnis des BFM bei vielen Bürgerinnen und Bürgern dieser Staaten der Fall. Die EU hatte die Einreiseerleichterung unter anderem daran geknüpft, dass die Balkanstaaten in den Bereichen Pass-Sicherheit und Grenzkontrollen Fortschritte gemacht hatten.