Intern wird der umtriebige neue Post-Verwaltungsratspräsident Claude Béglé mit dem Sonnenkönig verglichen - und: dem 60-Jährigen wird ein ungebremstes Machtstreben vorgeworfen. Seine internen Konkurrenten wie Konzernchef Michael Kunz und Verwaltungsrat Rudolf W. Hug ist er nun los. Doch nun droht von ganz anderer Seite neues Ungemach, schreibt die «NZZ online».
In der zuständigen Nationalratskommission stossen Béglés Pläne für eine Expansion ins Ausland nämlich auf wenig Begeisterung.
Bundesrat Moritz Leuenberger schweigt. /


Das Paradebeispiel Swiss Post Solutions sorgte diesen Sommer in Deutschland für rote Zahlen,
200 Stellen wurden abgebaut, zwei Betriebsstandorte in Deutschland geschlossen. Mit einem Verlust von 10 Mio. Franken - die im Übrigen nie kommuniziert wurden - stehen die Auslandpläne von VR-Präsident Claude Béglé unter keinem guten Stern.
Warnung vor den Misserfolgen
SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner warnte erst letzte Woche in der Sonntagspresse, dass bis jetzt alle Auslandpläne von halbstaatlichen Unternehmen in Misserfolgen geendet hätten, wie das Beispiel Swisscom zeige.
Vertreter des Parlaments fordern nun von Bundesrat Leuenberger, der Béglé im April dieses Jahres zum Verwaltungsratspräsidenten gemacht hatte, das dieser sich zum Streit um den Post-Chefsessel äussern soll.
Auch der Vorgänger Béglés, Anton Menth, hält wenig von den Auslandplänen der Post, wie er gegenüber der «SonntagsZeitung» erklärte. Die Rendite betrage demnach lediglich einen Bruchteil des Inlandgeschäfts, warnt Menth.