Weitere Angaben machte Hug in seiner Mitteilung nicht. Er sitzt seit 1998 im Verwaltungsrat der Post. Nach dem Rücktritt von Reto Braun als Konzernchef hatte er das Unternehmen im Jahr 2000 sogar interimistisch geleitet.
Michel Kunz' Entlassung kurz zuvor
Erst vor wenigen Wochen hatte der Verwaltungsrat Michel Kunz als Konzernchef entlassen. Béglé begründete den Schritt damals mit der mangelnden «Kompatibilität» mit den Visionen der Post.
Rudolf Hug verstand sich nicht mehr mit Verwaltungsratspräsident Claude Béglé. /


Während Kunz auf Sparmassnahmen setzte, sieht Béglé vor allem im Ausland gewinnbringende Geschäfte für die Post. Kunz war nur acht Monate im Amt geblieben.
Er nehme von Hugs Rücktritt Kenntnis und danke ihm für seine gute Arbeit, liess Verwaltungsratspräsident Claude Béglé durch eine Sprecherin der Schweizerischen Post ausrichten.
Mit Hug verliert die Post einen hochkarätigen Wirtschaftsvertreter: Der 65-Jährige ist unter anderem Verwaltungsratspräsident des Weltkonzerns Panalpina sowie Mitglied des Verwaltungsrats von Orell Füssli, der Deutschen Bank (Suisse), des Immobilienkonzerns Allreal sowie Inhaber eines eigenen Unternehmens.
Signal an die Politik?
Im Departement von Postminister Moritz Leuenberger nahm man den Abgang gelassen hin: «Wir sind nicht überrascht», sagte Leuenbergers Sprecher Dominique Bugnon auf Anfrage.
Ob man in Hugs Abgang ein Signal an die Politik sieht, wollte Bugnon nicht sagen. Nicht zu übersehen ist aber, dass seit dem Amtsantritt von Verwaltungsratspräsident Béglé bei der Post Feuer im Dach ist. Bisheriger Höhepunkt war vor gut einer Woche die Entlassung von Konzernchef Michel Kunz gewesen. Dieser hatte sein Amt erst am 1. April 2009 angetreten - zusammen mit Béglé.