Hug habe bewusst Öl ins Feuer gegossen und auch bewusst die öffentliche Polemik gesucht, sagte Leuenberger in der Sendung «Rendez-vous» des Schweizer Radios. Hug habe genau gewusst, dass er wegen Amtszeitbeschränkung in Kürze automatisch aus dem Verwaltungsrat hätte ausscheiden müssen.
Positive Worte findet Leuenberger hingegen für Claude Béglé. Er sei ein neuer Verwaltungsratspräsident mit einem neuen Führungsstil und einer neuen Art der Kommunikation. Béglé stelle seine Ideen öffentlich zur Diskussion, was eigentlich gar nicht schlecht sei.
Ideen nicht gleich umsetzen
Béglés Ideen würden nicht gleich alle umgesetzt, schliesslich entscheide der Bundesrat als letzte Instanz über die Strategie der Post. Er, Leuenberger, sei zwar nicht einverstanden, dass die Post eine Weltfirma wie Nestlé werden müsse, aber man dürfe zumindest darüber diskutieren.
Postminister Moritz Leuenberger verteidigt Post-VR Béglé und kritisiert den zurückgetretenen VR Hug. /


Die Post sei jetzt schon im Ausland tätig. Ein Fünftel des Umsatzes werde im Ausland generiert und er könne sich vorstellen, dass dieses Engagement noch ausgebaut werde, sagte Leuenberger weiter.
Der Postminister erwartet, dass nun Ruhe einkehre. Den Mitarbeitern der Post nütze es nichts, wenn die Post im Rahmen von persönlichen Machtkämpfen Gegenstand von öffentlichen Diskussionen werde.
Vergangene Woche hatte Post-Chef Michel Kunz seinen Hut nehmen müssen. Grund war ein Streit mit Béglé über Strategie und Führung des Unternehmens.