Wegen der «unklaren Situation» würden zunächst keine Gefangenen mehr in den Jemen geschafft, sagte Obama am Dienstag nach einem «Sicherheits-Gipfel» im Weissen Haus. Der nigerianische Attentäter vom 25. Dezember liess sich nach eigenen Angaben im Jemen von Al-Kaida-Terroristen ausbilden und ausrüsten.
Vertreter der US-Regierung betonten, es handle sich nur um ein befristetes Aussetzen der Abschiebungen. Ursprünglich sollte ein grosser Teil der rund 91 aus dem Jemen stammenden Häftlinge in ihre Heimat zurückgebracht werden.
Der Anschlagsversuch von Detroit hat Folgen für das umstrittene US-Gefangenenlager Guantánamo. /


Ein Grund für den Stopp der Abschiebungen ist womöglich auch ein britischer Medienbericht. Die «Times» hatte berichtet, mindestens ein Dutzend ehemaliger Guantánamo-Häftlinge habe sich im Jemen Al-Kaida angeschlossen und den bewaffneten Kampf wieder aufgenommen.
Strafpredigt
Obama hielt den Spitzen der US-Sicherheitsbehörden eine beispiellose Strafpredigt. Nach seiner Einschätzung hätten genügend Informationen vorgelegen, um die Pläne für den «Weihnachts-Anschlag» im Vorfeld aufzudecken. Die Hinweise seien aber nicht zu einem Gesamtbild zusammengefügt worden.
Über personelle Konsequenzen wurde bei dem Treffen offenbar nicht gesprochen. Keiner der Anwesenden habe seinen Rücktritt angeboten, berichteten US-Medien.