Wie aus den Nielsen-Daten hervorgeht, hat die Musikindustrie nach wie vor kein Rezept gefunden, mit dem digitalen Zeitalter entsprechend umzugehen. Das digitale Geschäft macht darüber hinaus inzwischen 40 Prozent der Musikverkäufe aus.
Doch das Wachstum hat sich deutlich verlangsamt. So wurden zwar in den USA online um 89 Mio. Einheiten bzw. um 8,3 Prozent mehr verkauft als 2008. Im Jahr davor lag die Steigerungsrate allerdings noch bei 27 Prozent.
Online-Alben gefragt
Der deutsche Bundesverband Musikindustrie wird seine Jahresbilanz 2009 erst im März veröffentlichen. Doch schon jetzt sei klar, dass für 2009 erneut mit einem leichten Minus gerechnet werden müsse, so Daniel Sebastian Knöll, Leiter Pressearbeit beim Bundesverband Musikindustrie, auf Nachfrage.
«Auffällig ist, dass die Konsumenten nicht - wie vielfach vorhergesagt - online nur einzelne Songs kaufen, sondern verstärkt zu Alben greifen. Im digitalen Albumgeschäft ist daher sogar ein Wachstum von rund 50 Prozent möglich», so Knöll weiter. Die Umsätze mit Musikdownloads 2009 würden demnach voraussichtlich um 20 bis 30 Prozent zulegen.
Das digitale Geschäft macht inzwischen 40 Prozent der Musikverkäufe aus. (Archivbild) /

Taylor Swift an der Spitze
Das meistverkaufte Album 2009 in den USA, Taylor Swifts «Fearless», brachte es auf 3,2 Mio. Stück. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2000 von N Sync's «No Strings Attached» 9,9 Mio. abgesetzt. In diesem Jahr hatte der US-CD-Markt seinen Höhepunkt erreicht, insgesamt wurden 785,1 Mio. Alben verkauft.
Sony profitiert von Jacksons Tod
Sony konnte im abgelaufenen Jahr kräftig von Michael Jacksons Tod profitieren und mit dem verstorbenen Weltstar in die Liste der meistverkauften Künstler einsteigen. Insgesamt wurden rund 8,3 Mio. Alben verkauft.
Den grössten Marktanteil unter den Majorlabels sicherte sich neuerlich Universal Music. Auf die Plattenfirma entfallen 30 Prozent der Gesamt-Musikverkäufe in den USA. Sony ist mittlerweile allerdings mit 29 Prozent Anteil dicht aufgerückt.