Er zog zudem in Zweifel, dass Ex-Premierminister Tony Blair dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush die bedingungslose Unterstützung Grossbritanniens für einen Militäreinsatz zusicherte. Das hatte Blairs damaliger Sprecher Alastair Campbell in der vergangenen Woche ausgesagt.
Bis zu einer Abstimmung im britischen Parlament im März 2003 sei die britische Einstellung zu einem Einmarsch im Irak immer an Bedingungen geknüpft gewesen, erklärte Hoon.
Schon 2002 Klarheit über Einmarsch in Irak
Der britischen Regierung wurde seinen Angaben zufolge im Sommer 2002 klar, dass es die Regierung in Washington beim Irak «ernst meinte».
Die USA hätten den irakischen Machthaber Saddam Hussein nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 als weitere Bedrohung empfunden, sagte Hoon, der von 1999 bis 2005 Verteidigungsminister war.
Geoff Hoon musste sich vor einem Ausschuss rechtfertigen. /


Er habe Blair daher bereits im Oktober zu einer Entscheidung geraten, um den Streitkräften Zeit zur Vorbereitung zu geben.
179 tote britische Soldaten
Grossbritannien war der wichtigste Verbündete der USA, als diese im März 2003 im Irak einmarschierten. Anfangs waren dort 46'000 britische Soldaten stationiert - das grösste ausländische Truppenkontingent nach den US-Streitkräften. 179 britische Soldaten starben im Irak. Der Einsatz der Briten endete offiziell im Juli.
Am 29. Januar soll auch Blair vor dem Untersuchungsausschuss aussagen, der sich mit der Beteiligung Grossbritanniens am Irak-Krieg auseinandersetzt.