Von allem Anfang an habe im Verwaltungsrat der Post eine gewisse «Clanlogik» gegen ihn gearbeitet. Die «alte Garde» sei sehr stark gewesen. Michel Kunz sei bereits vor seinem Amtsantritt als neuer VR-Präsident als Konzernchef nominiert worden - ein fait accompli.
Das sei «peinlich» gewesen und als «Anti-Béglé-Plebiszit» interpretiert worden, sagte Béglé an einer Medienkonferenz am Hauptsitz der Post in Bern. Zur gleichen Zeit wurde im Bundeshaus die Nomination seines Nachfolgers Peter Hasler bekannt. Diesem wünschte Béglé viel Glück.
Doppelmandat nie angestrebt
Seine Forderung nach der Suche nach weiteren Direktionskandidaten sei abgelehnt worden. Eigene Ambitionen, Post-Direktor zu werden, habe er nie unter den Scheffel gestellt.
Claude Béglé heute an der Pressekonferenz: Eine gewisse «Clanlogik» habe gegen ihn gearbeitet. /


In einem solchen Fall wäre er vom Verwaltungsratspräsidium zurückgetreten. Dass er ein Doppelmandat angestrebt habe, stimme nicht.
Die drei Verwaltungsräte, welche sich in einem Brief ans Departement von Moritz Leuenberger wandten, und die Rücktritte seien ein weiteres Kapitel gewesen.
Ein Höhepunkt war Ende 2009 der Abgang von Postchef Kunz. Nach der Lesart Béglés schuf Kunz eine neue Organisationsstruktur, welche seine eigene Position ausbaute. Béglé selbst habe aber zuerst die Richtlinien der Unternehmensführung festlegen wollen.
Vertraulichkeiten durchgesickert
Zudem seien immer wieder Vertraulichkeiten aus der Post gedrungen - orchestriert, wie Béglé vermutet. Über die Urheber der von ihm georteten Anschwärzungskampagne mochte er sich nicht äussern.
Sein Indien-Engagement verteidigte der Zurückgetretene. Er habe dort einen Vertrag über 75 Prozent gehabt. Das Post-Mandat zu 50 Prozent habe darunter nicht gelitten.
Eine Abgangsentschädigung erhalte er nicht, sagte Béglé weiter. Auch eine Fortzahlung der Bezüge aus dem Post-Mandat erwarte er nicht.