Viele Menschen blieben aus Furcht vor neuen Gewaltangriffen jedoch in ihren Häusern oder flohen in Nachbarorte, wie nigerianische Medien berichteten.
Über die Zahl der bei den Unruhen getöteten Menschen gibt es widersprüchliche und offiziell nicht bestätigte Meldungen. Während die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von mindestens 200 Toten ausgeht, ist in anderen Berichten von fast 500 Toten die Rede.
Kein Notstand
Viele Geschäfte und Häuser in der Innenstadt von Jos wurden bei den seit Sonntag andauernden Kämpfen niedergebrannt, berichtete die Zeitung «The Punch» in ihrer Onlineausgabe. Der örtliche Polizeichef sprach von schweren Schäden.
Die Lage in Nigeria beruhigt sich: Die bisher ganztägige Ausgangssperre gilt nur noch nachts. /


Die Abgeordneten des nigerianischen Senats hatten am Mittwoch eine Ausrufung des Notstands in Jos abgelehnt. Sie forderten jedoch, die Empfehlungen verschiedener Untersuchungskommissionen, die sich mit vorangegangenen religiösen Unruhen in Jos befasst hatten, endlich umzusetzen.
UNO besorgt
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon äusserte seine Besorgnis über die blutigen Zusammenstösse. In einer in New York veröffentlichten Mitteilung forderte er alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Alle politischen und religiösen Führer in Nigeria sollten zusammenarbeiten und nach friedlichen Lösungen suchen.
Schon im Jahr 2001 sowie im November 2008 hatte es in der zentralnigerianischen Stadt ähnliche blutige Kämpfe zwischen Muslimen und Christen mit Hunderten Toten gegeben.