60 weitere Menschen würden vermisst. Der Leiter einer muslimischen Freiwilligenorganisation aus dem Dorf, Mohammed Shittu, bestätigte die Angaben. Er vermutete weitere Leichen in den Brunnen.
Diese müssten nun aber mit Sand zugeschüttet werden, weil die Leichen verwesten. Auf der Suche nach weiteren Opfern wollen die Retter jetzt umliegende Wälder durchsuchen. Offizielle Angaben zur Opferzahl gab es nicht.
Sind Angreifer Christen gewesen?
Wie die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) unter Berufung auf Augenzeugen berichtete, war das muslimische Dorf am Dienstag von bewaffneten Männern angegriffen worden.
Die Auseinandrsetzungen entzündeten sich am Bau einer Moschee in einem mehrheitlich von Christen bewohnten Gebiet in Jos. (Symbolbild) /


Bei den Angreifern soll es sich um Christen gehandelt haben. Sie töteten demnach viele Menschen auf der Flucht, andere wurden bei lebendigem Leib verbrannt.
Die tagelangen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen mit schätzungsweise mehr als 300 Toten hatten am Sonntag begonnen. Sie entzündeten sich am Bau einer Moschee in der zentralnigerianischen Stadt Jos und griffen später auf umliegende Städte und Dörfer in dem mehrheitlich von Christen bewohnten Gebiet über.
Jos liegt an der Nahtstelle zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem christlich-animistisch geprägten Süden Nigerias. In den vergangenen Jahren kam es dort immer wieder zu Zusammenstössen zwischen Christen und Muslimen, bei denen zahlreiche Menschen starben.
In der 500'000-Einwohner-Stadt normalisierte sich unterdessen die Lage weiter. Zusätzliche Läden öffneten, auch viele Strassenhändler waren zu sehen. Vor öffentlichen Wasserbrunnen bildeten sich nach der Lockerung der Ausgangssperre lange Menschenschlangen Die Armee war weiterhin präsent, hielt sich jedoch im Hintergrund.