Gute Nachrichten gibt es von Didier Cuche. Der gebrochene und mit einer Spezialschiene geschützte Daumen stört logischerweise, aber im Riesenslalom-Training vom Montag ging es bereits erstaunlich gut. Grösstes Handicap in der Abfahrt wird der Start sein, der aber glücklicherweise recht steil angelegt ist.
Ambrosi Hoffmann, der wegen einer starken Zerrung im Oberschenkel auf Kitzbühel verzichten musste, zeigte sich schon letzte Woche auf der Lenzerheide recht gut erholt. Und auch Silvan Zurbriggen, zuletzt durch arge Rückenschmerzen geplagt, befindet sich auf gutem Weg der Besserung.
Am vergangenen Freitag sind die Schweizer Abfahrts-Cracks zur Olympia-Mission in Richtung Kanada abgehoben. Zur Einstimmung gab es zwei eher lockere Tage im olympischen Dorf. Auch ein Besuch im berühmten Vancouver Aquarium, einer der grössten touristischen Attraktionen, wo neben Delfinen und Haien auch Beluga-Wale zu bestaunen sind, durfte nicht fehlen. Am Montag weilte das Team bereits in Whistler Mountain, wo am Samstag mit der Abfahrt der Männer der erste Medaillensatz der alpinen Wettbewerbe vergeben werden soll.
«Die Strecke wäre schön»
«Die Strecke wäre schön», lautete die erste Einschätzung von Chefcoach Martin Rufener, der zusammen mit seinen Trainerkollegen bereits am Montag auf die Piste durfte. «Oben ist das Gelände offen, mit Hügeln durchsetzt.
Didier Cuche stürzte beim Riesenslalom von Kranjska Gora. /


Ähnliches haben wir derzeit im Weltcup nicht. Einzig die Olympia-Abfahrt von 1984 in Sarajevo war vielleicht vergleichbar.» Der restliche Teil der Abfahrtsstrecke ist bekannt. Vor zwei Jahren fand auf diesem Teil ein Super-G statt, den Cuche damals als Zweiter beendete. «Im Mittelteil gibt es einige Kurven, deren Ansatz richtig zu treffen ist. Und im Zielbereichfolgen noch zwei Sprünge», sagt Rufener. «Wenn es jetzt noch etwas kälter würde, gäbe es sicher eine schöne Abfahrt.»
Die Temperaturen präsentieren sich allerdings wenig vielversprechend. Günter Hujara, der Renndirektor des Internationalen Skiverbandes, äusserte sich sehr skeptisch über das geplante Rennprogramm bis Sonntag. «Was Sorgen macht, sind die Temperaturen und die Wettervorhersagen. Das Risiko, dass es am Wochenende stark regnen soll, ist sehr hoch», sagte Hujara. «Ich bin optimistisch für das erste Training am Mittwoch, alles weitere traue ich mich nicht zu sagen.»
Aufgrund der unsicheren Wetterlage will auch Rufener noch zuwarten, was allfällige Qualifikationen betrifft: «Wenn wir Ausscheidungen ansetzen, müssen diese fair sein. Es ist deshalb auch denkbar, dass es gar keine Qualifikation gibt, und wir die vier Starter mittels Trainer-Entscheid bestimmen.»