Die durch jahrelangen Druck von Aktionärsgruppierungen ausgelöste Statutenänderung wurde an der Generalversammlung in Basel mit rund 95 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Der Versammlung wohnten 2322 Aktionäre bei, die gut die Hälfte der Aktien vertraten.
Durchgeführt werden muss die Konsultativabstimmung künftig vor jeder bedeutenden Änderung des Vergütungssystems, mindestens jedoch alle drei Jahre. Schon an der Generalversammlung vom letzten Jahr hatten 31 Prozent der Novartis-Aktionäre gegen die Empfehlung des Verwaltungsrats eine konsultative Abstimmung über den Vergütungsbericht verlangt.
Biedermann kritisiert Novartis
Dominique Biedermann, Direktor der Anlagestiftung Ethos, forderte an der Generalversammlung eine grundlegende Überarbeitung des Vergütungssystems, weil dies nicht internationaler «Best Practice» entspreche.
Biedermann kritisierte unter anderem, dass Novartis die Entschädigung seines Top-Managements statt zum Marktwert zum Steuerwert ausweist. Konzernchef Daniel Vasella hätte so 2009 statt der im Geschäftsbericht angegebenen 20,5 Mio. Fr.
Vasella verdient in Zukunft deutlich weniger. /


rund 42 Mio. Fr. verdient und die höchste Entschädigung unter den zwölf grössten Pharmaunternehmen der Welt erhalten.
Problemlose Wiederwahl für Vasella
Vasella, der die operative Leitung des Konzern auf Anfang Februar an den bisherigen Pharmachef Joe Jimenez übertragen hatte, muss in Zukunft indes mit weniger Geld auskommen. Als Präsident werde Vasella einen fixen Lohn erhalten, der deutlich kleiner sei als seine bisherige Vergütung, sagte Vizepräsident Lehner.
Die Wiederwahl in den Verwaltungsrat schaffte der für seinen Millionenlohn immer wieder kritisierte Vasella mit 98,5 Prozent der Stimmen problemlos. Nachdem er auf das Doppelmandat von CEO und Verwaltungsratspräsident verzichtet hatte, unterstützte ihn auch Ethos. Der zur Abwahl empfohlene Rudloff brachte es dagegen «nur» auf etwas mehr als 91 Prozent der Stimmen.