Jugendliche und Studenten machten die Mehrheit der Demonstranten aus. Sie trugen die libysche Flagge und Porträts von Staatschef Muammar al-Gaddafi mit sich. Rund 200 Polizisten hätten rund um die Botschaft einen Sicherheitskordon gezogen, schrieb die italienische Nachrichtenagentur ANSA.
Über die Menge der Teilnehmer gehen die Angaben auseinander. Die ANSA berichte von 1000 Demonstranten.
Die Hauptstadt Libyens Tripolis, wo die Demonstrationen statt finden. /


Gemäss den Organisatoren nahmen gar 4000 Menschen an der Anti- Schweiz-Demonstration teil.
Gadaffis Aufforderung Nachdruck verleihen
Aufgerufen zur Demonstration hatten die Revolutionären Volkskomitees Libyens. Sie wollten damit Gaddafis Aufruf zum heiligen Krieg gegen die Schweiz Nachdruck verleihen. Dieser hatte am Donnerstag die Muslime dazu aufgerufen und dies mit dem Ja des Schweizer Stimmvolks zum Minarettverbot vom vergangenen November begründet.
Doch nicht erst seit dem Abstimmungsentscheid sind die Beziehungen zwischen der Schweiz und Libyen angespannt: Gaddafis Sohn Hannibal und dessen Ehefrau waren im Juli 2008 in Genf vorübergehend festgenommen worden. Sie wurden beschuldigt, zwei Hausangestellte misshandelt zu haben.
Als Reaktion darauf, nahm Libyen die beiden Geschäftssleute Max Göldi und Rachid Hamdani fest. Hamdani konnte vor einer Woche das Land verlassen, Göldi sitzt in einem Gefängnis bei Tripolis eine viermonatige Hafttrafe ab.