«Es ist mir eine Ehre, dass Hannibal Gaddafi mich besucht und ich hoffe, dass er seinen Einfluss nutzen kann, um mir in meiner Situation zu helfen», sagte Göldi bei dem Treffen gegenüber Journalisten. Er hoffe auch, dass die Justiz ihre Arbeit machen werde und dass sich einige Dinge verbesserten.
Entspannter Göldi
«Ich bin seit 19 Monaten von meiner Familie getrennt und möchte so schnell wie möglich nach Hause zurück», sagte Göldi weiter. Laut einem Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters wirkte der inhaftierte Schweizer entspannt und lächelte während des Treffens.
Auf die Frage, welche Forderungen er an die Schweizer Regierung stelle, sagte Göldi: «Die Schweiz muss Hannibal Gaddafi das Recht zugestehen, von seinem Recht Gebrauch zu machen.» Die Veröffentlichung von Hannibals Polizeifotos in der «Tribune de Genève» sei «unakzeptabel» und «gegen das Gesetz».
Begnadigung der schnellste Weg für Entlassung
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International wertete es als «gutes Zeichen», dass sich weitere Personen aus der Familie Gaddafi für eine Lösung in der Affäre einsetzen.
Max Göldi wirkte beim Gespräch mit Journalisten entspannt und lächelte während des Treffens. (Archivbild) /


Bislang sei es inbesondere Hannibals Bruder Saif Al-Islam gewesen, der sich persönlich eingesetzt habe, heisst es in einer Stellungnahme.
Der schnellste Weg für eine Freilassung Göldis sei eine Begnadigung. Das Gesuch für diese Begnadigung sowie einen Rekurs gegen Göldis Verurteilung wollten die Anwälte des Schweizers in diesen Tagen bei der libyschen Justiz einreichen.
Verteidiger versuchen, Haftstrafe zu verringern
Für den Fall, dass der Oberste Rat dem Begnadigungsgesuch nicht stattgeben sollte, reichten Göldis Verteidiger zudem ein Gesuch um Reduktion der Haftstrafe ein. Sie wollen damit erreichen, dass die rund 70 Tage, die Göldi bereits in libyschen Gefängnissen verbracht hat, von der viermonatigen Haftstrafe abgezogen werden.
Unterdessen demonstrierten rund 1000 Demonstranten vor der Schweizer Botschaft in Tripolis, wie die italienische Nachrichtenagentur ANSA berichtete. Die wütende Menge skandierte «Dschihad» (Heiliger Krieg) gegen die Schweiz. Rund 200 Polizisten zogen einen Sicherheitsgürtel rund um die Botschaft.